• 22.05.2009 12:04

  • von Stefan Ziegler

Marko: "Buemi wirft nichts mehr aus der Bahn"

Red-Bull-Konsulent Helmut Marko ist begeistert von Youngster Sébastien Buemi und erinnert sich an dessen sportlichen Durchbruch in Monte Carlo

(Motorsport-Total.com) - Vor seinem Engagement in der Formel 1 war Toro-Rosso-Pilot Sébastien Buemi lange in der GP2-Meisterschaft unterwegs und hat dort letztendlich das Ticket für die Königsklasse gelöst. Red-Bull-Konsulent Helmut Marko war allerdings schon damals fest davon überzeugt, dass es der junge Schweizer bis ganz nach oben schaffen würde. Ausgerechnet auf dem schwierigen Stadtkurs von Monte Carlo lieferte Buemi sein Meisterstück ab und überzeugte damit selbst die letzten Zweifler.

Titel-Bild zur News: Sébastien Buemi

Sébastien Buemi weiß, wie man sich in Monte Carlo bestens in Szene setzt...

Im Gespräch mit dem 'Blick' erinnerte sich Marko an die entscheidenden Szenen des Jahres 2007. "Der damalige Red-Bull-Fahrer Michael Ammermüller hatte in der GP2-Serie ein Tief. Wir entschlossen, ihn durch Buemi zu ersetzen", sagte Marko rückblickend. "Aber es waren nur noch zwei Tage bis zum ersten Training in Monaco. Ich ließ Sébastien also sofort nach Graz kommen. Ich sagte nur: 'Heute ist Dienstag, am Donnerstag um 9 Uhr ist das erste Training.'"#w1#


Fotos: Sébastien Buemi, Großer Preis von Monaco


Marko stellte den Formelsport-Youngster vor die Wahl: "'Hier sind die Flugtickets nach Nizza. Du hast genau fünf Minuten Zeit, dich zu entscheiden, ob du bereit bist, in dieser Klasse zu fahren.' Er brauchte dann keine fünf Minuten", fügte der 66-Jährige an. "Wir waren vom ersten Moment an vom Riesentalent des Schweizers überzeugt. Er fuhr damals im ersten Monaco-Training gleich auf Platz zwei - und war unzufrieden", sagte Marko rückblickend.

"Wir mussten ihm sagen, dass er für eine Sensation gesorgt hatte", meinte der Red-Bull-Konsulent und bescheinigte seiner jüngsten Entdeckung ein hervorragendes Potential. "Buemi hat in den vergangenen fünf Jahren viel gelernt. Früher war er immer knapp davor, zu explodieren. Jedes Mal, wenn er kochte, traten seine Augen aus den Höhlen und die Ohren standen ab. Zum Glück blieb sein Vater stets besonnen. Er war für Sébastien eine Art Beruhigungspille."

"Jetzt wirft Buemi nichts mehr aus der Bahn", ist sich Marko sicher. Daher auch die Erwartungshaltung an den einzigen Formel-1-Debütanten in dieser Saison: "Dass er beherrscht bleibt und seine Entwicklungstendenz weiter nach oben zeigt", so Marko. "Sébastien ist auf dem richtigen Weg. Mensch - dieser Junge hat einen Grundspeed. Der braucht keine drei Runden, um schnell zu sein. Zudem ist er ein Racer, der niemals aufgibt."