• 25.08.2005 17:04

  • von Franziska Beetz

Mark Webber: Unfall war einfach nur dumm

Der Zusammenstoß von Webber und Michael Schumacher beendete ein Rennen, das ohnehin für beide Piloten schon vorbei war

(Motorsport-Total.com) - Der Ausflug der Formel 1 nach Istanbul endete für den BMW WilliamsF1 Team Piloten Mark Webber mehr als bitter. Zu der heftigen Serie von Reifenschäden, die beiden Piloten des Teams den Grand Prix verbaute, kam eine Kollision mit Michael Schumacher in der 14. Runde hinzu. Wer aber trägt die Schuld an dem Unfall, der das Rennen für Schumacher faktisch beendete?

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber hatte kein schönes Wochenende in der Türkei

Natürlich ziehen beide Fahrer es vor, dem jeweils anderen die Schuld zuzuschustern. Schumacher behauptet, er habe Webber schlicht nicht gesehen, da der Australier kurz vor dem Überholmanöver von der Außen- auf die Innenseite des Ferraris wechselte. Webber hingegen erklärt, der Kerpener sei zick-zack gefahren, obwohl sich die Fahrer darauf geeinigt hatten, dies zu unterlassen.#w1#

Surer: "Michael hat ihn nicht gesehen"

Für 'F1Total.com'-Experte Marc Surer liegen die Dinge auf der Hand. "Ich glaube Michael, dass er Webber nicht gesehen hat. Die Kollision war überflüssig. Es war ein Zweikampf, bei dem Michael eigentlich erwarten muss, dass es Webber eben auch auf der anderen Seite versucht", meint Surer. "Michael hat ihn nicht gesehen. So etwas passiert. Wenn er ihn gesehen hätte, hätte er ihm ein bisschen Platz lassen können. Dann wäre es nie so weit gekommen. So gesehen war es ein völlig unnötiger Fehler. Es war auf jeden Fall ein Rennunfall."

Auch Mark Blundell erachtet das Geschehene als vollkommen überflüssig: "Keiner von beiden hätte noch Punkte sammeln können, was den Zusammenstoß noch viel unnötiger erscheinen lässt", erklärt der Ex-Pilot auf seiner Internetseite. "Schumacher verlor Zeit bei Reparaturen an der Lenkung und ging nur noch zurück auf die Strecke, um sich eine bessere Qualifying-Position für Monza zu verschaffen."

Dem Engländer zufolge könnten sich Zyniker an die Ereignisse in Adelaide 1994 und Jerez 1997 erinnern, als Schumacher einem WilliamsF1 den Weg abschnitt. Mark Webber erklärte außerdem gegenüber 'Crash.net': "Es ist selten, dass sie so langsam sind, aber man kann doch nicht die ganze Zeit hinter ihnen herfahren, nur, weil es Ferraris sind."

Webber: "Wir fuhren für nichts und wieder nichts"

Der 28-Jährige fügt an, er sei enttäuscht über das, was geschehen ist, "besonders, weil wir für nichts und wieder nichts fuhren. Am Ende war es einfach dumm, dass wir uns berührten. Natürlich wird er seine Sicht darauf haben, genau wie ich auch meine habe. So wird das wohl bleiben." Besonders enttäuscht ist der BMW WilliamsF1 Team Fahrer natürlich, weil er wegen eines zweiten Reifenschadens in Runde 23 an die Box fahren und endgültig aufgeben musste.

"Das war einer der enttäuschendsten Ausfälle, den ich jemals hatte, denn die Strecke war wirklich schön zu fahren und man konnte gut überholen. Es waren nicht die Kerbs", kommentiert er die Reifenprobleme. "Da hat etwas mit unserer rechten Heckseite nicht gestimmt. Was genau, wissen wir im Moment nicht. Das gilt es noch, herauszufinden." Dennoch zeigt er sich froh, dass die Probleme das Team auf einer Strecke ereilten, die Fehler zulässt: "In Monza oder Spa wäre es nicht so einfach gewesen. Aber in der Türkei war die Auslaufzone groß genug."