Marchionne: Qualifying und Mercedes machen Ferrari Sorgen

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne verrät, dass er von dem geplanten neuen Formel-1-Qualifying nicht begeistert ist - Sportlich bereitet ihm Mercedes Sorgen

(Motorsport-Total.com) - Der neue Qualifyingmodus ist in der Formel 1 noch nicht ein einziges Mal zum Einsatz gekommen, doch schon jetzt steht das Format unter keinem guten Stern. Bereits unmittelbar nach dem Beschluss der Strategiegruppe und der Formel-1-Kommission, die Königsklasse in diesem Jahr auf die "Reise nach Jerusalem" zu schicken, hagelte es von allen Seite Kritik an dem neuen Modus. Kurze Zeit später der nächste Rückschlag: Das neue Qualifying kann beim Saisonauftakt nicht zum Einsatz kommen.

Titel-Bild zur News: Sergio Marchionne

Sergio Marchionne ist von dem neuen Qualifyingformat noch nicht überzeugt Zoom

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone machte Probleme mit der Software dafür verantwortlich, dass das neue Format frühestens im Mai debütieren kann. Ginge es nach Ferrari-Präsident Sergio Marchionne, sollte die Formel 1 das neue Konzept sogar komplett über Bord werfen. "Ich denke, dass wir noch einmal über das neue Qualifyingformat sprechen sollten", erklärt der Italiener.

"Wir müssen aufpassen, dass wir das System nicht kaputtmachen. Ich bin mir nicht sicher, ob Ferrari Bernies Ideen akzeptieren kann", so Marchionne. Obwohl die Formel-1-Kommission das neue Format im Februar einstimmig akzeptiert hat, erklärt der Ferrari-Präsident: "Ich denke nicht, dass jedes Team dieser Idee zustimmt." Der 63-Jährige selbst scheint jedenfalls kein Freund der Idee zu sein.

Davon abgesehen dürfte der Ferrari-Präsident mit der vergangenen Woche allerdings recht zufrieden sein. "Die Ergebnisse, die ich beim ersten Test in Barcelona gesehen habe, sind ermutigend", erklärt er und verrät: "Unser Auto ist gut und konkurrenzfähig und die Fahrer sind zuversichtlich. Aber wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, um das Auto gut für Melbourne vorzubereiten."


Fotostrecke: Ferrari-Designs in Rot und Weiß

"Das Wichtigste ist, dass unser Auto sehr konkurrenzfähig ist. Wir werden sehen, ob wir gewinnen können oder nicht", so der Italiener, der sich momentan "Sorgen" macht, weil er davon ausgeht, dass Mercedes sich in der ersten Testwoche in Barcelona noch zurückgehalten hat. Nico Rosberg und Lewis Hamilton konnten keine einzige Tagesbestzeit verzeichnen (zur Übersicht in unserem Testcenter).

"Ich hoffe, dass wir Ferrari beim ersten Rennen des Jahres in der ersten Startreihe sehen werden. Aber wir müssen noch etwas abwarten", so Marchionne. Es bleibt abzuwarten, wo Ferrari unter echten Wettbewerbsbedingungen im Vergleich zu Mercedes steht. Ebenso unsicher ist momentan, wann das neue Qualifyingformat erstmals zum Einsatz kommen wird - oder ob es überhaupt kommt.