Manor-Marussia ist sich selbst der größte Gegner
Formel-1-Team Manor-Marussia macht Fortschritte, doch vom Anschluss an das breite Mittelfeld ist der britisch-russische Rennstall immer noch sehr weit entfernt
(Motorsport-Total.com) - Der Teamkollege ist dein erster Gegner. Doch im Falle der Manor-Marussia-Fahrer ist es auch der einzige. Denn das britisch-russische Team operiert am Ende des Starterfelds der Formel-1-Saison 2015 und liegt deutlich hinter der Konkurrenz zurück. Immerhin ist es der Mannschaft um Teamchef John Booth beim jüngsten Grand Prix aber gelungen, beide Fahrzeuge ins Ziel zu bringen.

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Manor-Marussia tut sich weiter schwer, aber will sich kontinuierlich steigern Zoom
Das, so meint Manor-Marussia-Pilot Will Stevens vor dem Großen Preis von Bahrain, sei schon einmal ein Achtungserfolg. "China war ein großer Schritt nach vorn für das gesamte Team. Wir haben erstmals beide Autos über die Distanz gebracht und wir hatten insgesamt ein recht solides Wochenende. Wir müssen jetzt einfach darauf aufbauen", erklärt der britische Rennfahrer.
"Uns war klar, dass die ersten Rennen schwierig werden würden. Doch es kann jetzt nur besser werden", meint Stevens, für den Routine sammeln derzeit Priorität hat. "Erst einmal müssen wir das aktuelle Auto so gut wie möglich einstellen. Das braucht seine Zeit. Nach und nach sollten wir so an Leistung zulegen können." Momentan könne sich das Team aber nur häppchenweise steigern.
"Schnelle Kurven", sagt Stevens, "sind noch Gift für uns. Die Traktion ist aber vermutlich unsere größte Baustelle. Da ziehen uns die anderen deutlich weg." Überhaupt kämpft Manor-Marussia mehr mit sich selbst als anderen Rennställen, wie Stevens bestätigt: "Derzeit haben wir keine direkten Konkurrenten. Mein Teamkollege Roberto Merhi ist im Augenblick also mein einziger Gegner."
Den hatte er in China im Griff. Doch nicht nur deshalb nahm Stevens viel Positives aus Schanghai mit. "Vor dem Rennen dort bin ich maximal sechs Runden am Stück gefahren. Dafür lief es ziemlich gut. Und ausgehend davon kann es nur besser werden. Ab sofort können wir ein Wochenende ganz normal angehen. Und es gibt eine klare Vision, wohin es gehen soll für das Team", sagt Stevens.
"Momentan läuft es ganz gut. Wir kommen voran. In Europa, wo wir auf den Strecken fahren, die ich schon kenne, sollte es noch besser laufen", so der Manor-Marussia-Fahrer. Dann will das Team allmählich den Anschluss nach vorn herstellen. Zu toppen sind für Stevens und Merhi zwei 15. Plätze aus Sepang und Schanghai. Von Punkten ist das Team bisher jedoch sehr weit entfernt gewesen.
