• 11.07.2011 15:08

  • von Stefan Ziegler

Mallya: "Die indischen Piloten tun mir leid"

Formel-1-Teamchef Vijay Mallya möchte einen indischen Fahrer in die Königsklasse bringen, aber nicht um jeden Preis: "Ein Schritt nach dem anderen"

(Motorsport-Total.com) - Angesichts des bevorstehenden ersten Grand Prix' von Indien wird Vijay Mallya in letzter Zeit immer öfter darauf angesprochen, weshalb sein indisch-britisches Team noch keinen indischen Fahrer unter Vertrag habe. Force India greift in der Formel 1 nämlich nach wie vor auf die Dienste von Piloten aus anderen Nationen zurück. Teamchef Mallya hat für die vielen Nachfragen nur bedingt Verständnis.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Vijay Mallya möchte einen Inder in die Formel 1 bringen und zum Star aufbauen

"Dass ich zum Großteil von Indern dafür kritisiert werde, keinen indischen Fahrer zu haben, ist einfach nur unfair", wird der Geschäftsmann von 'Reuters' zitiert. "Ich kann dazu nur sagen: Ich weiß mehr über die Formel 1 als sie. Und was die indischen Piloten in der Formel 1 betrifft, die tun mir leid. Sie bekommen Cockpits bei Teams, die einfach nicht konkurrenzfähig sind", gibt Mallya zu Protokoll.

"Wenn es das ist, was sie tun wollen, also ein Formel-1-Auto fahren, um in der Formel 1 zu sein und am Ende der Startaufstellung herumzukrebsen, dann kann ich nichts dagegen machen", sagt Mallya im Hinblick auf Karun Chandhok und Narain Karthikeyan. Beide Inder waren bei HRT in eine Saison gestartet und etwa zur Jahreshälfte ausgemustert worden. Mallya sucht nach einem anderen Weg.¿pbvin|512|3852|inside|0|1pb¿

Ganz nach dem Vorbild von McLaren und Lewis Hamilton träumt der Teamchef von einem Star aus den Reihen der indischen Bevölkerung. "Es muss gutes Talent in Indien geben und ich bin felsenfest entschlossen, es zu finden. Wir wollen einen guten indischen Formel-1-Fahrer haben", sagt Mallya. "Die Popularität der Formel 1 wird in Indien nach dem Rennen nämlich unglaublich anwachsen."

Unter Zeitdruck stehe man dabei allerdings nicht, meint der Inder. "Wenn Ferrari auf dem Treppchen steht, applaudiert ganz Italien. Niemand stellt je die Frage: 'Wo ist denn der italienische Fahrer?' Warum also plötzlich in Indien? Man sollte dankbar sein, ein indisches Team in der Startaufstellung zu haben. Der indische Pilot wird folgen, aber machen wir doch einen Schritt nach dem anderen."