Sutil: "Ich liebe Indien"

Adrian Sutil schwärmt von der neuesten Heimat der Formel 1, die gleichzeitig auch Heimat seines Arbeitgebers ist, und erwartet im Oktober eine Rekordzuschauerzahl

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Adrian Sutil mit bisher vier bestrittenen Formel-1-Saisons noch weit von der Spitze der Rangliste an Fahrern mit den meisten Starts entfernt ist, so gehört er in der Königsklasse dennoch zu den Treuesten. Der 28-Jährige geht nach wie vor für das gleiche Team an den Start, für das er während der Saison 2006 seine ersten Testfahrten und im März 2007 in Melbourne seinen ersten Grand Prix bestritt. Der Name hat sich in der Zwischenzeit allerdings mehrfach geändert: Von Midland über Spyker hin zu Force India.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil geht in seine vierte Saison unter dem Force-India-Banner

Seitdem der Milliardär Vijay Mallya zu Beginn der Saison 2008 das Team übernahm, tritt die Truppe unter indischer Lizenz in der Formel 1 an. Ein Problem ist die lange Zeit ohne Teamwechsel für den Rennfahrer Sutil allerdings nicht. "Man könnte sagen: Nach fünf Jahren im selben Team wäre es an der Zeit zu wechseln. Aber da gibt es keine wirkliche Regel. Michael Schumacher war zehn Jahre bei Ferrari. Wenn man sich wohlfühlt und eine Zukunft sieht, sollte man bleiben, wo man ist. Ich bin glücklich, dass ich überhaupt in der Formel 1 bin", wird Sutil von der 'Sport Bild' zitiert.

Sutil schwärmt von Indien

In der indischen Heimat seines Arbeitgebers war der Force-India-Pilot seit Beginn der Saison 2008 mindestens zweimal pro Jahr. Dementsprechend verfügt Sutil im Vorfeld des ersten Grand Prix von Indien bereits über ein ausführliches, eigenes Bild des Landes und hat den meisten seiner Kollegen damit etwas voraus. Auf das zweitbevölkerungsreichste Land der Erde angesprochen, gerät Sutil sofort ins Schwärmen. "Ich liebe Indien", gesteht er.

"Obwohl dort ziemliches Chaos herrscht. Dinge, die wir schon gar nicht mehr sehen, Ordnung und Sauberkeit, sind in Indien keine Selbstverständlichkeit", so der Deutsche. Zudem seien die Gegensätze zwischen Arm und Reich riesig, merkt Sutil an und bringt ein Beispiel aus eigener Erfahrung: "In meinem ersten Jahr wohnte ich in einem Fünf-Sterne-Hotel. Durchs Fenster schaute ich auf ein abgebranntes Haus, in dem noch ganze Familien wohnten. Ich war ziemlich schockiert."

Sutil ist allen voran von der Freundlichkeit der indischen Bevölkerung angetan und fühlt sich trotz oder gerade wegen der Armut immer willkommen. In Indien zählen nach Aussage des Deutschen noch die einfachen Dinge im Leben. "Bei uns ist alles leistungs- und besitzorientiert. Dann kommst du nach Indien und fühlst dich wie neu geboren, weil du die Welt plötzlich ganz anders siehst", vergleicht er das Land mit der westlichen Welt.

Rekordkulisse in Noida erwartet

Was den Stellenwert des Force-India-Teams in der Heimat angeht, so macht man sich hierzulande wohl kaum einen Begriff. Sutil vergleicht die Situation gar mit der von Ferrari in Italien. "Ferrari hat natürlich eine weitaus größere Tradition und baut echte Autos", lenkt er ein und fügt an "aber wahrscheinlich haben wir trotzdem mehr Fans als jedes andere Team - allein durch die Menschenmassen".

Auf den im Oktober bevorstehenden ersten Formel-1-Grand-Prix im Land freut er sich schon diebisch. Die Baufortschritte an der neuen Strecke in Noida gehen derzeit planmäßig voran und Sutil ist nicht der Einzige, der für das Premierenrennen mit einer riesigen Zuschauerzahl rechnet. "Da werden Menschenmassen kommen, die man so vorher noch nicht gesehen hat", ist der Pilot in Diensten von Force India überzeugt.

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