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Maldonado verärgert über zu harte Strafe

Pastor Maldonado übt sanfte Kritik an den Rennkommissaren der FIA, während Sergio Perez vermutet, dass ein Folgeschaden die Unfallursache war

(Motorsport-Total.com) - So schnell kann's in der Formel 1 gehen: Vor zwei Wochen in Barcelona noch der strahlende Sieger, war Pastor Maldonado im heutigen Qualifying zum Grand Prix von Monaco in Monte Carlo die tragische Figur. Denn obwohl er sich eigentlich als Neunter qualifizierte und damit den Q3-Einzug schaffte, wird er morgen voraussichtlich als Letzter ins Rennen gehen.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado während des heutigen Qualifyings in Monte Carlo

Dafür verantwortlich ist die Plus-Zehn-Strafe für die Kollision mit Sergio Perez im dritten Freien Training, ebenso wie eine weitere Plus-Fünf-Strafe wegen Getriebewechsel. Perez ärgert sich immer noch über die unglückliche Aktion des Williams-Piloten: "Keine Ahnung, was Pastor wollte. Sehr ungewöhnlich für einen erfahrenen Topfahrer wie ihn. Komplett überflüssig, was er getan hat", schimpft der Mexikaner.

Perez findet Strafe nicht zu hart

Die Strafe sei "gerecht", findet er, denn: "Ich war auf einer langsamen, er auf einer schnellen Runde, also bin ich nach innen gegangen, um ihn vorbeizulassen." Bis es in der zweiten Portier-Kurve krachte. Maldonado zog ungewöhnlich früh nach innen und fuhr Perez über das linke Vorderrad. Dass just jenes Rad ein paar Stunden später im Qualifying den Dienst quittierte und Ursache eines Unfalls war, war wohl kein Zufall.

Absicht lässt sich Maldonado aber nicht unterstellen: "Jeder kann mal einen Fehler machen, besonders auf dieser so engen Strecke. Ich war ja nicht einmal auf einer schnellen Runde und hatte keinen Grund, absichtlich irgendetwas anzustellen. Ich habe versucht, ihn zu überholen, und dabei das Heck verloren. Vielleicht war ich auf dem Gas zu optimistisch. Meine Reifen waren kalt, es war meine erste Runde auf neuen Options."

"Ich habe versucht, das Auto zu abzufangen, hatte plötzlich Grip und touchierte sein linkes Vorderrad. Als wir uns berührten, war ich schon vor ihm. Daher konnte ich nicht sehen, was mit ihm passierte. Die Kommissare haben gesagt: 'Ist okay, du hast das Auto verloren. Aber vielleicht warst du zu aggressiv auf dem Gas.' Die Interpretation ist schwer zu sagen", seufzt der Venezolaner, der sich ungerecht behandelt fühlt: "Ich finde die Strafe sehr hart."


Fotos: Großer Preis von Monaco, Samstag


Denn: "'Schumi' hat in Barcelona das Rennen von Bruno kaputt gemacht und bekam nur fünf Plätze", gibt Maldonado zu Protokoll. "Ich habe fast nichts gemacht. Die Streckenbedingungen waren schwierig, die Strecke ist an der Stelle sehr eng. Ich verliere das Auto. Vielleicht hätte ich vom Gas gehen sollen, aber ich wollte für meine schnelle Runde freie Fahrt haben. Schwer zu sagen. Die Strafen sind sehr ungleichmäßig."

Versteckter Folgeschaden nicht entdeckt?

Tatsache ist aber, dass Perez später einen hohen Preis für Maldonados Fehler zahlen musste - der Crash ausgangs der Tabak-Kurve hätte auch viel schlimmer ausgehen können. Der Sauber-Pilot ist überzeugt davon, dass zwischen der Berührung am Morgen und dem Unfall ein Zusammenhang besteht: "Ich glaube, dass mein Schaden von ihm kam. Das Auto war nicht zu 100 Prozent repariert", erklärt er.

"Ich fuhr durch den Tunnel und hatte massives Untersteuern. In Kurve 13 war es noch okay, aber in Kurve 14 ging das Auto geradeaus", schildert Perez. "Wir können mit den Daten und den Sensoren, die wir haben, nicht beweisen, ob es ein Problem gab, aber wir haben uns die Onboard-Aufnahmen angeschaut und glauben, dass etwas nicht in Ordnung war. Wir glauben, dass das Problem von heute Morgen stammte."

Sergio Perez

Enttäuscht: Sergio Perez hatte sich für das Qualifying viel ausgerechnet Zoom

"Von da an hatten wir das Problem. Wir haben die meisten Teile gewechselt, aber nicht alle. Wir haben nicht genug Sensoren in der Aufhängung, um zu sehen, was das Problem war. Sehr schade für mich, denn wir hatten ein konkurrenzfähiges Auto, mit dem man um eine gute Position kämpfen könnte. Ich bin sehr frustriert", ärgert sich der 22-Jährige, der schon im Vorjahr einen schweren Qualifying-Unfall erlitten hatte.

Das Sauber-Team lässt seine Darstellung, das Auto sei nicht hundertprozentig repariert gewesen, übrigens nicht unkommentiert stehen. Chefdesigner Matt Morris versichert, dass Untersuchungen und Messungen durchgeführt wurden und es keine Anhaltspunkte für irgendeinen Schaden gab. Eine genauere Untersuchung werde man erst nach dem Rennwochenende in der Fabrik in Hinwil durchführen können.