Lotus will bis 2015 Weltmeister werden
Nach dem Auf und Ab der vergangenen Jahre will Eric Boullier Lotus in vier Jahren zum Titel führen - Romain Grosjean möchte künftig nach Kollisionen offensiver auftreten
(Motorsport-Total.com) - Eric Boullier musste seine ehrgeizigen Pläne mit seinem Rennstall in den vergangenen Jahren immer wieder revidieren. Nach der Übernahme des gebeutelten Renault-Teams und dem Abschied von Fernando Alonso baute der Franzose um Robert Kubica eine neue Mannschaft auf. Erste Achtungserfolge kamen schon 2010, doch der Rallyecrash des Polen zertrümmerte auch die Pläne Boulliers.
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Wie lange wird es dauern, bis das Lotus-Team die Nase vorne hat?
2011 fehlte daher ein schlagkräftiger Pilot - auch das radikale Front-Auspuffsystem brachte nicht den erhofften Erfolg (Formel-1-Datenbank: Eric Boulliers Renault-Bilanz). 2012 macht die Truppe aus Enstone unter dem Namen Lotus einen Neuanfang: Beim Auto verzichtete man auf extreme Grenzgänge, bei den Piloten setzt man mit Kimi Räikkönen und Romain Grosjean auf zwei Toppiloten.
Beim Ex-Weltmeister von 2007 wusste man bereits um dessen Potenzial, der Franzose bestätigte jenes mit einem fantastischen dritten Platz im Qualifying von Melbourne. Während dieses Jahr Platz vier in der Konstrukteurs-WM das Ziel ist - das bedeutet, dass man nach dem aktuellen Kräfteverhältnis entweder Ferrari oder Mercedes schlagen muss -, hat man in Enstone bereits einen Vierjahres-Plan festgelegt.
"2015 soll der WM-Titel eingefahren werden", bestätigt Grosjean gegenüber 'auto motor und sport'. "Ich hoffe, dass ich dann noch an Bord bin." Wenn er so weitermacht, ist dies keineswegs ausgeschlossen. Dann wird er nach eigenen Angaben auch nach Kollisionen wie zuletzt im Albert Park in der dritten Runde mit Pastor Maldonado offensiver auftreten.
"Das war kein normaler Rennunfall, aber ich kann ja nicht gleich in meinem ersten Rennen zur FIA laufen", erklärt der 25-Jährige sein Verhalten. An einem Gespräch mit dem Venezolaner zeigt er auch kein Interesse: "Reden bringt mir das Resultat auch nicht wieder".
Dass er nach seinem Startplatz in der zweiten Reihe überhaupt erst in diese Situation kam, liegt an seinem schwachen Start, bei dem er drei Plätze verlor. Die Schuld dafür nimmt der Lotus-Pilot nicht auf sich: "Da hatten wir ein Software-Problem, das mich einiges gekostet hat".