Lotus peilt in Spanien Sprung in die Punkteränge an

Das neue Update soll Lotus ab Spanien in die Punkteränge katapultieren - Die Piloten kennen jeden Zentimeter des Aerodynamik-Kurses

(Motorsport-Total.com) - Lotus nähert sich dem großen Tag. Am Sonntag beim Grand Prix von Spanien herrscht endlich Gewissheit, ob die Truppe um Technikchef Mike Gascoyne den hohen Ansprüchen gerecht werden kann oder nicht. Der Circuit de Catalunya ist dafür bekannt, aerodynamische Schwächen gnadenlos aufzudecken - Lotus bringt zudem ein umfassendes Aerodynamikpaket nach Spanien. Das Herzstück ist das von Red Bull kopierte Auspuffsystem, von dem man sich enorme Fortschritte und WM-Punkte verspricht. Darauf verweisen Gascoyne & Co. seit Wochen - nun steht der Härtetest unmittelbar bevor.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli, Witali Petrow

Für Lotus wäre es ein Traum, wenn man ab Spanien vor Renault liegen würde

Freilich freut sich auch Jarno Trulli über das neue Auspuffsystem - viel mehr verspricht er sich aber von den heißersehnten Updates bei der Servolenkung, die dem Italiener den Saisonstart verhagelt hatte. Teamkollege Heikki Kovalainen kam mit den Problemen viel besser zurecht. "Es ist immer schön, nach Spanien zurückzukehren", freut sich Routinier Trulli. "Ich habe schon so viel Zeit auf dem Kurs in Barcelona verbracht, er fühlt sich bereits wie eine zweite Heimat für mich und das gesamte Team an."

Trulli: Spannung, wie sich DRS auswirkt

Dennoch kommt beim Lotus-Piloten kein Anflug von Langeweile auf: "Obwohl ich hier schon tausende Kilometer abgespult habe, ist der Kurs immer noch eine gute Herausforderung. Er ist sehr technisch und das verlangt der Aerodynamik des Autos einiges ab. Ein gutes Aerodynamikpaket ist einer der Schlüsselfaktoren, um schnell zu sein." Trulli hat auch eine Lieblingskurve auf der spanischen Retortenpiste. "Bei diesem Kurs mag ich besonders T9", verweist er auf die schnelle Rechtskurve vor der Gegengerade. "Es handelt sich um eine der schnelleren Kurven im Kalender - eine, die Selbstvertrauen und eine gute Balance belohnt."

Der 36-Jährige ist gespannt, wie sich der verstellbare Heckflügel in Barcelona auswirken wird: "Es gibt dort nicht sehr viele Überholmöglichkeiten in einer Runde und wir werden sehen, ob das DRS in Spanien die gleiche Rolle spielen wird wie in der Türkei. Wenn das der Fall ist, dann gibt es auf Strecken wie Barcelona plötzlich Überholmöglichkeiten, was für die Fans toll wäre."

"Ein gutes Aerodynamikpaket ist einer der Schlüsselfaktoren, um schnell zu sein." Jarno Trulli

Kovalainen und die Schlüsselstrecke Barcelona

Teamkollege Kovalainen hat zwar noch nicht so viel Erfahrung in Barcelona wie Trulli, dennoch ist ihm die Strecke keineswegs unbekannt: "Barcelona ist eine der Strecken, auf denen wir jeden Zentimeter der gesamten Runde kennen. Wir testen dort so viel, dass normalerweise die Teamkollegen in der Startaufstellung nebeneinander stehen. Trotzdem ist es eine Strecke, wo alles aufgedeckt wird."

Der Finne spielt darauf an, dass man mit aerodynamischen Schwächen in Barcelona keine Chance hat: "Wenn man dort schnell ist, dann kann man überall schnell sein, da der Aerodynamik so viel abverlangt wird. Wenn man dort aber Probleme hat, dann könnte man auf einer Vielzahl von Kursen Probleme bekommen."

"Wenn man dort schnell ist, dann kann man überall schnell sein." Heikki Kovalainen

Von der Strecke zeigt sich Kovalainen durchaus angetan, obwohl er auch Kritik äußert: "Eine gute Runde ist dort sehr flüssig, bis man die letzten drei Kurven erreicht, die etwas knifflig sind. Der erste Sektor ist wahrscheinlich der Beste - T1 ist eine schnelle Schikane und die Kurven vier, fünf und neun sind alle schnell. Man benötigt eine gute Stabilität bei hoher Geschwindigkeit und viel Grip, um das Beste aus dem Auto herauszuholen. Wenn man das hinkriegt und eine schnelle Zeit fährt, dann ist das ziemlich befriedigend."