Lockerer Räikkönen denkt von Rennen zu Rennen

Kimi Räikkönen geht das Nachtrennen in Singapur ganz cool an und glaubt nicht mehr wirklich an eine Chance auf den WM-Titel

(Motorsport-Total.com) - 21 Punkte Rückstand bei vier noch zu fahrenden Rennen - kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor? 2007 fehlten Kimi Räikkönen phasenweise schon bis zu 25 Zähler auf Lewis Hamilton, trotzdem wurde er am Ende Weltmeister. Auf dem Weg zum Titel bewies er sogar, dass man auch ein 17-Punkte-Defizit in nur zwei Rennen wettmachen kann.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen pfeift auf eine besondere Vorbereitung in Sachen Jetlag

Trotzdem glaubt der "Iceman" nicht mehr wirklich an die Weltmeisterschaft: "Ich denke von Rennen zu Rennen, will ein bisschen Spaß haben und Rennen gewinnen", sagte er bei seiner Ankunft an der Strecke in Singapur. "Solange ich eine rechnerische Chance habe - auch wenn ich zugeben muss, dass diese nur noch sehr klein ist -, werde ich alles geben. Das Wichtigste ist aber, Ferrari dabei zu helfen, beide Weltmeisterschaften zu gewinnen."#w1#

Das klingt ein bisschen so, als hätte er mit Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali vereinbart, dass er von nun an im Zweifelsfall für Felipe Massa fahren muss. Zunächst einmal würde Räikkönen aber gerne zum ersten Mal seit Barcelona im April einen Grand Prix gewinnen - noch dazu die Nachtpremiere in Singapur. Bei der Premiere in den Straßen von Valencia war er zuvor mit einem späten Motorschaden ausgeschieden.

"Ich habe die Strecke noch nicht gesehen", so der Finne, "aber gestern ist mir aufgefallen, dass sie die Strecke beleuchtet hatten. Es kam mir aus der Ferne genau wie am Tag vor, also erwarte ich vom Fahren her keine Probleme. Ich finde es klasse, dass wir wieder einmal etwas Neues in der Formel 1 machen. Dieses Nachtrennen wird für die Fans ziemlich cool rüberkommen. Und mir sind Abende sowieso lieber als Vormittage, daher sollte mir das gut liegen!"


Fotos: Großer Preis von Singapur


Hinsichtlich der Konkurrenzfähigkeit seines F2008 zeigte er sich optimistisch: "Unser Auto scheint auf allen Strecken gut zu funktionieren, also mache ich mir keine Sorgen. Morgen im ersten Training werden wir die Asphaltoberfläche erkunden, ob sie wellig ist oder nicht herausfinden, unser Auto entsprechend abstimmen. Wir hatten einen sehr guten Test in Mugello, insofern bin ich zuversichtlich", unterstrich der 28-Jährige.

Ganz der "Iceman" scheint er hinsichtlich der Zeitumstellung zu sein: "Im Moment habe ich meine Schlafgewohnheiten überhaupt nicht umgestellt. Ich schaue mir das einfach mal an", winkte Räikkönen ab. "Es ist ein Nachtrennen, ja, aber es wird nicht mitten in der Nacht gestartet, sondern es ist eher ein Abendrennen. Ich gehe das wie ein normales Wochenende an. Ich schlafe, wenn mir danach ist, und ich stehe auf, wenn mir danach ist."