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Liuzzi: "Habe immer an mich geglaubt"
Nach einigen schwierigen Rennwochenenden ist der Force-India-Mann in Montréal wieder schnell unterwegs - Doch die Reifensorgen plagen auch ihn
(Motorsport-Total.com) - Vitantonio Liuzzi hofft, dass das Pech nun endgültig abgestreift ist. Nachdem es in Monaco wieder besser lief, folgte in der Türkei ein großer Rückschlag. Später fand man einen Chassisschaden und wechselte für Kanada vorsorglich auf das alte Chassis zurück, mit dem der Italiener die ersten vier Saisonrennen bestritt. Schon lief es im Qualifying in Montréal so gut wie noch nie: Rang sechs.

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Vitantonio Liuzzi hofft, dass das alte Chassis zu neuem Glanz verhelfen wird
"Nach dem Rennen in der Türkei war es am wichtigsten, dass wir hier unsere Pace wiedergefunden haben und die Lücke im Team geschlossen haben", so Liuzzi. "Wir haben mit dem Chassis einen guten Schritt gemacht. Wir müssen noch einige richtige Rennstrecken abwarten, um genau analysieren zu können. Für das Team ist es gut, beide Autos in den Top-10 zu haben, und Startplatz sechs ist auch gut für mich."#w1#
Eine genaue Abschätzung der Lage traute sich Liuzzi dabei nicht zu. "Das ist schwierig, hier einzuschätzen, denn dieser Kurs ist etwas anders. Aber der Abstand zwischen Adrian und mir war von Anfang an klein und konstant", fährt er fort. "Der Abstand war nicht mehr eine Sekunde wie noch in Barcelona oder der Türkei. Wenn es zwei oder drei Zehntel sind, dann kann das am Fahrer liegen. Aber bei einer Sekunde ist mehr im Spiel. Schon am Freitag ging es hier stark los und es läuft besser für uns. Wir hatten noch ein Topspeedproblem, aber das konnten wir auch lösen."
Zweifel wischte er in all den Vorwochen vom Tisch. "Bei Toro Rosso hieß es, ich sei nur im Qualifying gut. Man sagt immer was anderes, abhängig von der Situation. Aber ich habe immer an mich geglaubt. Ich war mir immer sicher, dass da etwas sein muss mit dem Auto", so Liuzzi. Der plötzliche Speedgewinn brachte den Italiener wieder in das Top-10-Qualifying und konfrontierte ihn mit einer schwierigen Entscheidung.
Welche Reifen am Ende zu verwenden sind, war keineswegs eine klare Entscheidung. "Wir haben während des Qualifyings noch darüber gesprochen. Wir waren kurz davor, beim zweiten Versuch im zweiten Durchgang die harten Reifen zu nehmen", erklärt er. "Damit kann man länger fahren und hat vor allem hinten mehr Stabilität."
"Aber die weichen Reifen sind einige Zehntel schneller, wenn man sie im richtigen Temperaturbereich hat", fährt er fort. "Die Balance mit diesen Reifen war dann gut und wir beschlossen, auch am Schluss damit zu fahren. Rang sechs ist das beste Ergebnis des Jahres. Nun ist der Start des Rennens wichtig, wenn wir haben am Freitag gesehen, dass der weiche Reifen massiv abbaut. Vielleicht liegt mehr Gummi auf der Bahn morgen, aber interessant wird das Rennen auf jeden Fall."
Mehr als zwölf oder 13 Runden traut er den weichen Reifen nicht zu. "Es wird nicht viele geben, die einen längeren Stint auf den weichen Reifen machen werden. Wir werden auf jeden Fall ein anderes Rennen als sonst sehen", ist sich Liuzzi sicher. Einen Vorteil habe ein Start auf weichen Reifen aber bei einer Safety-Car-Phase gleich zu Beginn, weil man dann sofort auf die harten Pneus wechseln könne.
"Am Freitag haben die Reifen ja schon nach einer Runde mit dem Graining begonnen. Mit der Benzinladung am Start leiden die Reifen auch besonders", so Liuzzi. "Die Strecke wird aber massiv besser. Vielleicht sieht es im Rennen wieder anders aus als am Freitag. Aber ich glaube nicht, dass die Änderung so groß sein wird, dass man nur einen Stopp oder einen langen Stint fahren kann. Mehr als 25 bis 30 Runden sind kaum möglich."

