• 13.06.2010 01:17

  • von Marco Helgert & Dieter Rencken

Sutil: "Es kann auch besser sein"

Reifen, Reifen, Reifen: Ein Thema dominiert die Berichterstattung aus Montréal und Adrian Sutil erklärt, das längst nicht alle Punkte abgehakt sind

(Motorsport-Total.com) - Force India ist in Montréal wieder im Konzert der Großen dabei. Adrian Sutil und Vitantonio Liuzzi schafften beide den Sprung unter die besten Zehn. Doch für das Rennen gibt es weiterhin einen großen ungeklärten Punkt: Wie werden die weichen Reifen halten? Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug malte sich schon aus, wie einige schon nach drei Runden zum Wechsel zu Box rollen werden.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil kann nur hoffen, dass die weichen Reifen nicht sofort abbauen

"Das ist zu extrem", so Sutil. "So ab sechs oder sieben Runden ist es denkbar, aber wir haben auch Rennen gesehen, wo es dann funktionierte und man 15 Runden fahren konnte." Genau das ist Knackpunkt: Man weiß einfach nicht, was im Rennen wie passieren wird. "Hoffentlich schaffe ich zehn Runden, aber es kann auch besser sein."#w1#

Grund für den leichten Optimismus: "Die Strecke hatte heute mehr Grip", fährt er fort. "Nach meiner Ansicht ist sie aber immer noch sehr rutschig und man konnte heute schon nach wenigen Runden sehen, dass die Reifen hinten anfangen zu grainen. Wenn es im Rahmen bleibt, ist das okay. Wenn es aber so ausartet wie am Freitag bei fast allen, dass man acht Sekunden pro Runde langsamer ist, dann wäre das eine Katastrophe."

Doch auch bei zehn geplanten Runden müsste bei einem Stopp der harte Pneu 60 Runden durchstehen. "Das schaffe ich nicht", warf Sutil ein. "Wahrscheinlich werden es zwei Stopps werden. Ich bin mir aber immer noch nicht sicher. Es kann gut laufen und der harte Reifen funktioniert und dann kann man doch bis zum Ende fahren. Vielleicht auch, weil eine lange Safety-Car-Phase dazwischen ist. Da muss man einfach abwarten. In einem normalen Rennen wird man wahrscheinlich zwei Mal reinkommen müssen."


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Kanada, Samstag


Kanada produzierte aber oftmals Rennen, die nicht unbedingt als "normal" zu klassifizieren waren. "Wir wissen, was zu tun ist, aber generell sind wir flexibel. Man muss selbst als Fahrer sagen, wann der Zeitpunkt zum Wechsel da ist", zeichnet er das strategische Bild für den Sonntag. Immerhin: "Wir erwarten keinen Regen, und wenn, dann nur wenig. Das Rennen sollte trocken sein, aber nichtsdestoweniger aufregend."

Einige Piloten stellten sich anders auf, fuhren die schnellste Runde im Qualifying auf den harten Reifen und starten damit nun auch ins Rennen. "Ich glaube nicht, dass es ein großer Vorteil ist, auf harten Reifen zu starten. Man muss wahrscheinlich ohnehin zwei Stopps absolvieren. Und auch die harten Reifen bekommen Graining", so Sutil.

An eine mögliche Safety-Car-Phase, die in Montréal immer in der Luft liegt, mag der Force-India-Pilot bei allen strategischen Wirren nicht einmal denken. "Das ist mir egal. Manchmal hilft es einem, manchmal nicht - je nachdem, wo man gerade ist und ob man schon an der Box war", erklärt er. "Wir müssen sehen, wie sich die Situation gestaltet. Ich hoffe auf ein gutes Rennen, in dem ich keine Probleme habe."