Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Licht und Schatten der "Zwielicht-Rennen"
Mario Theissen, Christian Horner und Norbert Haug über die Vor- und Nachteile der späten Startzeiten
(Motorsport-Total.com) - Die ersten beiden Saisonrennen fanden dieses Jahr deutlich später statt, dadurch konnten die Fans in Europa die Rennen zu angenehmeren Zeiten verfolgen. Für die TV-Sender war die Verschiebung ein voller Erfolg, denn man konnte neue Bestmarken erzielen.

© xpb.cc
Für einen Restart war es in Malaysia schlichtweg schon zu dunkel...
Doch es gab auch kritische Töne, vor allem unter den Fahrern, schließlich blendete in Melbourne die Sonne und zuletzt in Malaysia ging ein heftiger Regenschauer nieder, die abends statistisch gesehen häufiger auftauchen. Prompt musste das Rennen vorzeitig abgebrochen werden - es war schlichtweg zu dunkel geworden.#w1#
"Wir sind von Zwielicht-Rennen nicht begeistert", so BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Ich denke, dass dieses Problem mehr oder weniger übersehen wurde, als wir nach Melbourne kamen. Die Fahrer erklärten, dass dies gefährlich sein könnte, das ist also etwas, das respektiert und angeschaut werden muss, wenn die Zeiten des Rennens in der Zukunft entschieden werden."
"Es stimmt, dass in Malaysia nicht nur das Risiko auf Regen größer ist, je später man fährt, sondern eine Verzögerung bedeutet auch, dass es dunkel wird und es somit keine Chance mehr gibt, das Rennen fortzusetzen, so wie wir dies vor zwei Wochen gesehen haben", so der Deutsche weiter. "Es wäre also klug, die Zeiten wieder nach vorn zu verlegen."
"In gewisser Weise ist das schade, denn die Einschaltquoten nahmen massiv zu, sicherlich in Europa aufgrund der Zeit, zu der das Rennen durchgeführt wurde", so Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner. "Aber ich denke, dass man auf das hören muss, was die Fahrer sagen. Wenn sie sagen, dass es aufgrund der Sonne durch die Bäume an bestimmten Stellen der Strecke sehr schwierig ist, so muss man darauf hören. Dies ist also etwas, das wir uns anschauen müssen, ob man eine Beleuchtung braucht oder einen Sichtschutz, das muss auf jeden Fall sorgfältig in Betracht gezogen werden."
"Malaysia war ebenfalls schwierig. Wenn wir das Rennen um 14 Uhr gestartet hätten, hätte es geregnet. Aber die einzige Option, die zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung steht, ist die Tatsache, dass man die Stunden, zu denen es hell ist, nicht kontrollieren kann. Uns ging in Malaysia schlussendlich einfach das Tageslicht aus. Die Tatsache, dass wir etwas später in Malaysia waren, mehr in die Regensaison kamen, war ebenfalls ein Faktor."
"Das GP2-Rennen hätte um 14 Uhr gestartet werden sollen, man konnte dies aber rund eine Stunde nicht tun", so Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Die Chancen, dass man früher am Tag auf Regen treffen würde, waren immer noch sehr, sehr hoch. Das einzig Positive wäre, dass man für den Rest des Tages noch ausreichend Tageslicht hat, wenn man das Rennen nicht startet und es verschiebt. Aber das ist wirklich eine schwierige Angelegenheit."
"Wir hatten Rennen, die nicht durch Regen beeinträchtigt worden, wir hatten Rennen, die waren es. Beim ersten oder zweiten gab es ebenfalls einen Monsun, dies passiert dort sehr häufig. Positiv ist, dass ich aus England von der 'BBC' und aus Deutschland von 'RTL' weiß, dass sie 50 Prozent mehr Zuschauer hatten."
"Dies hängt sicherlich mit der Tatsache zusammen, dass das Rennen um 11 Uhr gestartet wurde. Es wäre schön gewesen, wenn das Rennen hätte wieder gestartet werden können. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass wir auch Probleme gehabt hätten, wenn das Rennen wie gewöhnlich früher gestartet worden wäre."

