• 28.07.2016 19:55

  • von Sven Haidinger & Dominik Sharaf

Lewis Hamilton: Brachte Spanien-Stallcrash die Wende?

Wie Lewis Hamilton erklärt, dass es seit dem Spanien-Stallcrash wieder für ihn läuft und wieso sich der Mercedes-Start trotz der WM-Führung noch im Rückstand wähnt

(Motorsport-Total.com) - Zu Saisonbeginn sah Nico Rosberg schon wie der kommende Weltmeister aus. Nach der Stallkollission in Barcelona schlug das Pendel dann aber plötzlich klar in Richtung Lewis Hamilton aus. Der dreimalige Weltmeister triumphierte seitdem bei fünf der vergangenen sechs Rennen und knöpfte Rosberg in Ungarn auch die WM-Führung ab. Brachte der Crash der Silberpfeile wie schon 2014 in Spa das Momentum auf Hamiltons Seite?

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Nico Rosberg

Seit dem Spanien-Grand-Prix hat Lewis Hamilton Nico Rosberg meist im Griff Zoom

Der Brite will davon nichts wissen. "Ich hatte einfach das Pech nicht, das mich zu Saisonstart verfolgt hat", lautet die Erklärung Hamiltons, warum es seitdem für ihn läuft. "Sonst erkenne ich keine Unterschiede." Mit Rosberg habe all dies nichts zu tun: "Nico fährt so gut wie zuvor."

Hamilton, der bereits in der Endphase des Vorjahr gegenüber Rosberg ins Hintertreffen geraten war, wurde vorgeworfen, nach drei WM-Titeln erfolgsmüde geworden zu sein. Sein schlechter Saisonstart habe damit aber nichts zu tun, wehrt sich der Mercedes-Star: "Es lief einfach schlecht. Ich hatte Probleme, schwierige Starts, Kollisionen, Motorschäden."

Während Mercedes generell meist schwache Starts hatte, litt Hamilton darunter bislang mehr als Rosberg. In Ungarn kam der 31-Jährige, der auch nicht unbedingt als Startspezialist gilt, aber besser weg als Rosberg, der den besten Startplatz nicht nutzen konnte.

Lewis Hamilton, Nico Rosberg

In Spanien kollidierten die beiden Mercedes-Stallrivalen nach dem Start Zoom

Hat Hamilton seine Startschwäche nun endlich im Griff? "Ich hatte jetzt einmal einen guten Start", will der WM-Leader das Ungarn-Wochenende nicht überbewerten. "Wir haben nichts geändert, sondern arbeiten so hart wir können. Es gibt Rennen, da passt es nicht perfekt, und bei anderen komme ich so gut weg wie in Ungarn. Hoffentlich kommt das nun öfter vor."

Die WM sieht er aber noch lange nicht gewonnen. Dass er nun erstmals führt, sei zwar schöner als 43 Punkte Rückstand zu haben, "sonst fühlt es sich aber auch nicht anders an". Außerdem habe er ohnehin nicht das Gefühl, die besseren Karten zu haben. "Eigentlich fühle ich mich immer noch im Rückstand, und wenn man es genau betrachtet bin ich es auch, weil ja mindestens eine Strafversetzung auf mich zukommt, wenn wir einen neuen Motor einbauen lassen müssen."