Lauda und Surtees fordern mehr Autos pro Team

Zwei Ex-Weltmeister glauben, mindestens drei Autos pro Team würden der Formel 1 aus der momentanen Krise helfen

(Motorsport-Total.com) - Momentan weiß niemand wirklich, wohin die Königsklasse steuert - noch steht kein neues technisches Reglement, Jaguar sucht verzweifelt nach einem Käufer, Jordan und Minardi ringen finanziell ums nackte Überleben. Zwei frühere Formel-1-Weltmeister sind daher der Ansicht, mindestens drei Autos pro Team ab 2005 seien gar keine so schlechte Idee.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda ist der Idee des Drei-Auto-Teams nicht feindlich gesinnt

"Wenn einige Teams aufhören und Bernie Ecclestone die Teams durch das Concorde Agreement dazu bringen kann, drei Autos einzusetzen, dann wäre das der erste positive Schritt heraus aus dem Mist, in dem wir uns gerade befinden", erklärte etwa Niki Lauda, früher selbst Teamchef von Jaguar, derzeit als TV-Experte bei 'RTL' unter Vertrag. "Das Feld wäre damit sicher umkämpfter als jetzt mit Minardi, Jordan und Jaguar."#w1#

Positiv wäre an diesem Szenario aus Sicht des Österreichers außerdem, dass mehr Cockpits bei Top-Teams zu vergeben wären und man "jungen und verrückten" Fahrern eine Chance geben könnte. Im Moment besteht ja unter anderem das Problem in der Formel 1, dass zu wenig Plätze zu vergeben sind - selbst ein anerkannter Spitzenfahrer wie David Coulthard wird nach dem derzeitigen Stand der Dinge auf der Strecke bleiben.

Indes hat sich mit John Surtees ein weiterer Ex-Weltmeister auf Laudas Seite geschlagen: "Ich sehe die Formel 1 nicht so wie die meisten Medien", erklärte er am Wochenende in Dubai gegenüber 'Reuters'. "Ich sehe die Formel 1 als Schaufenster für die Hersteller, die ihre Fähigkeiten und die Fähigkeiten der Ingenieure ihres Teams der Welt zeigen sollen. Raum für die Privatteams sehe ich da eigentlich nicht mehr."

Überhaupt versteht Surtees nicht, weshalb man den Herstellern so feindlich gesinnt ist, schließlich sei auch die legendäre "Silberpfeil"-Ära unter ähnlichen Umständen zustande gekommen: "Damals fuhren sechs Autos von Auto Union gegen sechs Autos von Mercedes und Alfa Romeo. Das war doch eine unglaubliche Ära und die Hersteller haben das Feld gestellt", deutete er an, dass sich die FIA nicht so sehr gegen die großen Automobilkonzerne stemmen sollte.