Lauda umwirbt Red Bull
Der Jaguar-Teamchef versucht den Sponsor des Arrows-Rennstalls davon zu überzeugen das Team aus Milton Keynes zu unterstützen
(Motorsport-Total.com) - Zugegeben, überraschend kommen die Bemühungen von Jaguar-Teamchef Niki Lauda, der versucht den österreichischen Energydrinkhersteller Red Bull davon zu überzeugen sein Team zu sponsern, nicht. Schließlich hatte der Österreicher schön zu Beginn der Saison einmal bei Dietrich Mateschitz angefragt und darauf gehofft dass der Name Jaguar mehr ziehen würde als der Name Arrows. Mateschitz aber hielt zu Tom Walkinshaws Rennstall, unter anderem wegen Enrique Bernoldi, dessen Karriere man unterstützt, und wohl weil er Pläne verfolgte das Team zur Promotion seines weltweit beliebten Energydrinks in Amerika einzusetzen.

©
Welches Team kommen demnächst in den Genuss der Unterstützung durch Red Bull?
Die finanziellen Probleme des Arrows-Rennstalls, und die Ungewissheit darüber ob das Team aus Leafield überhaupt noch einmal an den Start gehen kann, scheinen nun aber die Pläne des österreichischen Geschäftsmannes zu durchkreuzen. Mateschitz soll zwar angeblich ebenfalls dabei mitgeboten haben das sich in einer prekären Situation befindende Team zu übernehmen, jedoch beanspruchte zuletzt Craig Pollock die besten Chancen auf eine Übernahme des hoch verschuldeten Teams zu besitzen.
Die Verzögerungen was die weitere Existenz von Arrows anbelangt könnten sich nun als Vorteil für Lauda herausstellen, denn der 53-Jährige soll sich Berichten der englischen Presse zufolge während des Rennwochenendes in Ungarn schon mit Mateschitz getroffen haben. Worum es dabei ging ist offensichtlich. Lauda versuchte dem Red Bull-Chef das Sponsoring seines Teams schmackhaft zu machen. Der frühere dreifache Formel-1-Weltmeister, der sich der Herausforderung gestellt hat aus Jaguar ein konkurrenzfähiges Team zu machen, könnte die Red Bull-Millionen gut gebrauchen, denn aus der Konzernzentrale von Ford war zuletzt zu hören, dass das Engagement in der Formel 1 ja ganz schön und gut sei, jedoch bei einem bislang so enttäuschendem Abschneiden wie es das Jaguar-Team an den Tag legte fragt man sich in Detroit allmählich ob es nicht besser wäre den Geldhahn zuzudrehen. Früher oder später soll Jaguar Racing ohnehin nicht mehr auf das Geld von Ford angewiesen sein und auf eigenen Beinen stehen, so lautet zumindest Laudas Plan. Mit einem Deal mit Red Bull käme der Österreicher diesem Ziel zweifelsohne einen Schritt näher.
Solange noch die Möglichkeit besteht dass Arrows gerettet werden kann, dürfte sich Dietrich Mateschitz nicht zu einer voreiligen Entscheidung zu Gunsten des Sponsorings von Jaguar hinreißen lassen. Mit einer Entscheidung, auf welchen Boliden der springende Bulle in der Saison 2003 letztendlich zu sehen sein wird, ist grundsätzlich aber in Kürze zu rechnen. Sollte Arrows für zahlungsunfähig erklärt werden, so dürfte dies Mateschitz Entschluss erleichtern. Auszuschließen ist jedoch auch nicht, dass der Red Bull-Chef es bei der Unterstützung von Sauber belässt und seine Expansionspläne nach Amerika anderweitig, zum Beispiel mit Hilfe einer anderen Sportart, verfolgt.

