• 12.12.2001 12:43

Lauda rechnet mit unerwartetem Schumacher-Rücktritt

Jaguar-Teamchef Niki Lauda rechnet damit, dass Michael Schumacher ähnlich wie Mika Häkkinen zurücktreten wird

(Motorsport-Total.com/dpa) - Nach Ansicht von Niki Lauda könnte Michael Schumacher eines Tages dem Beispiel von Mika Häkkinen folgen und zu einem unerwarteten Zeitpunkt zurück treten. "In dem Augenblick, wo Michael den nächsten schweren Crash hat, könnte er so reagieren wie Häkkinen", sagte der dreimalige Weltmeister aus Österreich in einem Interview der am Freitag erscheinenden Fachzeitschrift 'sportauto'. Da sich Häkkinen auch auf Grund von Unfällen für seinen Rückzug entschieden habe, sehe er Parallelen zu Schumacher, meinte der Jaguar-Sportchef.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda kann sich vorstellen, dass auch Schumacher plötzlich zurücktritt

"Beide sind lang genug dabei. Beide haben schwere Unfälle gehabt. Beide sind Familientypen. Bei beiden scheint die Frau einen großen Einfluss zu haben. Und da sehe ich eine gewisse Anfälligkeit", verglich Lauda die einstigen WM-Rivalen. Der Doppel-Weltmeister aus Finnland hatte sich nach der abgelaufenen Saison vorerst für ein Jahr aus der Formel 1 verabschiedet. Schumacher hat bei Ferrari einen Vertrag bis 2004 und sein Karriere-Ende bisher immer offen gelassen. Der viermalige Weltmeister hatte in der letzten Saison vier spektakuläre Unfälle überstanden.

Ex-Pilot Lauda hält es für "absolut" normal, dass die Risikobereitschaft eines Fahrers im Laufe einer langen Karriere abnimmt. "Die Messlatte ist von Typ zu Typ verschieden. Die einen brauchen fünf, die anderen 50 Millionen Dollar. Wenn das mal erreicht ist, wird dir jeder Dollar, den du zusätzlich verdienst, egal." Wenn dann noch ein schwerer Unfall hinzukommt, sage sich ein Fahrer: "Ich könnte eigentlich allein von meinen Zinsen leben wie ein Kaiser. Aber was mache ich damit, wenn ich wie der Zanardi plötzlich keine Beine mehr habe?"

Für die kommende Formel-1-Saison hält Lauda Schumachers Chancen auf den fünften WM-Titel für gut. "Häkkinen hat aufgehört. Da bleiben als Gegner nur noch Montoya und sein Bruder", so der Österreicher. Den schottischen McLaren-Mercedes-Piloten David Coulthard hat Lauda offenbar nicht auf der Rechnung.