Lauda mit Mercedes-Abschneiden zufrieden

Obwohl der Silberpfeil in Bahrain wieder zum "Reifenfresser" mutieren könnte, ist Aufsichtsrats-Chef Niki Lauda mit dem Abschneiden in China zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Während Lewis Hamilton bisher immer punktete und zuletzt sogar zweimal hintereinander auf dem Podium stand, tragen Nico Rosbergs zwei Nullnummern in drei Rennen ihren Teil dazu bei, dass Mercedes momentan hinter Lotus nur an vierter Stelle der Konstrukteurs-WM liegt. War es in Melbourne noch die Elektrik, die den Silberpfeil an dritter Stelle legend außer Gefecht setzte, so verhinderte heute in Schanghai ein gebrochener Stabilisator ein solides Punkteresultat.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda ist mit dem zweiten Podium im dritten Saisonrennen zufrieden Zoom

"Wenn man von der Pole und Platz vier startet, ist die Erwartungshaltung natürlich irrsinnig groß und man hofft, dass mehr geht", gibt Motorsportchef Toto Wolff gegenüber 'Sky' zu, "aber am Ende des Tages muss man das Positive sehen: Es ist ein zweiter dritter Platz innerhalb von zwei Rennen, und das ist gut." Weniger gut war der operative Aspekt des Teams, denn neben Rosbergs technischen Defekten konnte man dem Boxenfunk entnehmen, dass Hamilton erneut Benzin sparen musste.

Die Gesamtbilanz fällt dennoch positiv aus: "Mercedes ist gut gewesen", analysiert Aufsichtsrats-Chef Niki Lauda im 'RTL'-Interview. "Die erste Pole-Position hier in China überhaupt geholt, der China-Markt ist wichtig. Dann wieder ein dritter Platz. Ich muss ehrlich sagen: Das ist ein gutes, seriöses, anständiges Resultat - zweimal hintereinander."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von China, Sonntag


Dafür habe man "hart gearbeitet. Erwartungen bringen nichts - du musst etwas leisten. Das wurde von Ross (Brawn, Teamchef; Anm. d. Red.) und seinem Team auf den Punkt bringend gemacht. Sie haben ein besseres Auto hingestellt, deshalb ist die Basis richtig. Jetzt müssen sie einfach weitermachen. Man kann ihnen nur danken, dass sie den Winter alles richtig gemacht haben."

Wermutstropfen: Wie schon im vergangenen Jahr erweckte der Silberpfeil heute den Eindruck, ein "Reifenfresser" zu sein - eine besorgniserregende Aussicht vor dem Grand Prix von Bahrain, für über 35 Grad Celsius erwartet werden. In den fünf Tagen bis zum Trainingsbeginn könne man "nicht allzu viel machen", glaubt Experte Marc Surer: "Es könnte durchaus sein, dass das Problem in Bahrain größer wird. Aber in Bahrain sind wieder ein anderer Asphalt und andere Kurven."

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton sammelte bisher in jedem Rennen zweistellig WM-Punkte Zoom

"Wir haben vor dem Rennen schon von Rosberg gehört, dass er sein Auto für das Rennen abgestimmt hat. Er ist aber im Rennen auch nicht mit guten Rundenzeiten aufgefallen. Also war das Auto für die höheren Temperaturen nicht so perfekt eingestellt", so Surer. "Es ist erstaunlich, weil Lewis Hamilton am Samstagmorgen eine super Zeit mit den härteren Reifen gefahren ist - auch Nico Rosberg am Freitag. Aber es wurde ja wärmer und vielleicht hat das dem Auto nicht gutgetan."

Wolff hofft, dass Mercedes hinsichtlich der Haltbarkeit der Reifen in Bahrain kein böses Erwachen erleben wird: "Grundsätzlich ist es bis jetzt immer ganz okay gegangen, auch unter heißeren Temperaturen - wobei wir ja wirklich heiß noch nicht hatten. In fünf Tagen wird also alles wieder neu gemischt", kündigt er an. Dann übrigens mit den Gummimischungen Soft/Hard statt Soft/Medium wie an diesem Wochenende in China.