• 24.07.2016 13:07

  • von Dominik Sharaf

Lauda ätzt gegen Horner: Vettel-Gerüchte als Sabotageakt?

Der Mercedes-Verantwortliche ist überzeugt, dass Red Bull Unruhe stiften will - Helmut Marko unterstellt Abwerbungsversuche und zweifelt an Pascal Wehrlein

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda vermutet, dass Red Bull gezielt versucht, Unruhe in seinem Team und auch bei Konkurrent Ferrari zu streuen. Der Österreicher erkennt in angeblich nicht zur Veröffentlichung bestimmten Aussagen Christian Horners über einen möglichen Wechsel Sebastian Vettels zu den Silberpfeilen im Jahre 2018 ein bewusstes Manöver. "Der rührt halt immer gerne um. Das wurde von Christian glaube ich extra gezündet", sagt Lauda über den Red-Bull-Teamchef.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner und Niki Lauda haben offenbar noch ein Hühnchen zu rupfen Zoom

Erfolg hätte Horner mit der Aktion jedoch nicht gehabt, zumal Mercedes seine Fahrerpaarung aus Lewis Hamilton und Nico Rosberg mit der Vertragsverlängerung des Deutschen festgezurrt hätte. "Das einzige, was er erreicht hat, ist Instabilität bei Vettel, der sich darüber sicher ärgert", meint Lauda. "Und vielleicht auch noch etwas bei Ferrari." Der Heppenheimer hatte am Rande des Ungarn-Grand-Prix zumindest in der Öffentlichkeit amüsiert, aber doch etwas genervt reagiert.

Im Red-Bull-Lager sind die Verantwortlichen indes überzeugt, dass Mercedes die gleichen Waffen im Arsenal hätte und vor Abwerbungsversuchen nicht Halt machen würde. "Oder glauben Sie, dass Niki Lauda ganz zufällig bei unserem Adrian Newey vorbeifährt?", fragt Motorsportberater Helmut Marko im Gespräch mit der 'Bild'-Zeitung. Er stellt jedoch klar, dass weder der Technikguru noch einer seiner Piloten für Silber zu haben sei: "Wir haben unsere Top-Leute bis 2020 gebunden."

Red Bull hätte mit langfristigen Verträgen ein Zeichen setzen wollen. "Hallo, bei uns könnt ihr nicht abgrasen", erklärt Marko die Botschaft, die auch in Richtung Ferrari geht, wo zuletzt heftig mit Daniel Ricciardo geflirtet worden sein soll, während Max Verstappen so ziemlich überall gehandelt wird. "Wir haben deren Probleme erkannt. Uns sind die ganzen Spielchen und Spekulationen auf den Wecker gegangen. Aber auch Mercedes hat keine Chance, unsere Fahrer zu kriegen."


Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1

Denn die zumindest auf dem Papier klaren Verhältnisse bei den Stuttgartern bedeuten für Marko lange nicht, dass es keinen Personalbedarf gäbe. "Es gibt doch Gerüchte, dass Hamilton sagt: 'Leckt mich, jetzt werde ich Schauspieler' - was machen sie dann?", erklärt die Red-Bull-Eminenz und schüttelt auf den hauseigenen Junior angesprochen nur den Kopf: "Die Karte Wehrlein ist, glaube ich, falsch gezogen. Toto Wolff dachte, was Red Bull mit dem Nachwuchs kann, kann er auch."