Die Bremsen bereiten Haas auch in Ungarn Schwierigkeiten
Haas-Pilot Romain Grosjean schimpft im Hungaroring-Training wieder einmal über die Bremsen - Das Team bekommt die Schwierigkeiten schon länger nicht in den Griff
(Motorsport-Total.com) - Seit einigen Rennen kämpft das Haas-Team mit den Bremsen. Die Fahrer klagten schon mehrmals, dass die Bremse nicht konstant funktioniert. Hat ein Pilot kein Vertrauen auf der Bremse, dann wird es schwierig, das Auto ans Limit zu fahren und eine gute Rundenzeit aufzustellen. Auch auf dem Hungaroring setzten sich am Freitag die Schwierigkeiten fort. Romain Grosjean schimpfte über Funk, dass er von den Problemen "genug" hat.
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Romain Grosjean beschwerte sich am Funk wieder einmal über die Bremsen Zoom
"In meiner ersten schnellen Runde blockierten die Vorderreifen, in der nächsten Runde dann die Hinterreifen", berichtet Grosjean nach den ersten beiden Freien Trainings in Ungarn. "In Kurve 1 rutschte das Heck weg und wir müssen verstehen, warum das passiert ist." Der Franzose gibt zu, dass Haas die Schwierigkeiten bisher nicht im Griff hat. "Es ist nicht einfach", seufzt er. "Es ist nicht einfach, das Problem zu analysieren. Bisher haben wir gut gearbeitet und sind weitergekommen. Für morgen sollte es aussortiert sein."
Bei Haas waren am Freitag drei Fahrer im Einsatz. Statt Esteban Gutierrez fuhr am Vormittag Charles Leclerc. Der Monegasse drehte 22 Runden und klassierte sich an der 16. Stelle. Grosjean beendete den Vormittag auf dem neunten Platz. Im zweiten Training fuhr Grosjean um 1,2 Sekunden schneller, aber er fiel auf Platz 15 zurück. Gutierrez beendete den Tag als Elfter. Sein Rückstand auf die Spitze betrug 2,2 Sekunden.
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Esteban Gutierrez war am Freitag der schnellste Haas-Pilot in Ungarn Zoom
"Der Nachmittag lief für mich reibungslos", sagt Gutierrez nach seinem kurzen Einsatz. "Ich versuchte jede Runde maximal zu nutzen, weil ich nur ein Training zur Verfügung hatte. Generell war es produktiv. Charles konnte nach seinen Runden gutes Feedback geben, also hatte ich eine Idee, was ich erwarten konnte. Ich denke, wir können zufrieden sein. Wir müssen natürlich weiterarbeiten und alles aus dem Auto herausholen."
GP3-Pilot Leclerc fuhr schon in Silverstone das erste Training für Haas und testete seither auch für Ferrari. An seinem Auto trat am Vormittag ein kleines Problem am Auspuff auf, das aber innerhalb von zehn Minuten gelöst werden konnte. "Es ist gut, dass ich weitere Kilometer in einem Formel-1-Auto absolvieren kann. Ich bin direkt von den Medium-Reifen auf supersoft gesprungen. Das war ein großer Schritt. Ich musste mich darauf einstellen und es war eine interessante Erfahrung, die Unterschiede zwischen den Reifen festzustellen. Dadurch lerne ich auch mehr über das Auto. Es war ein gutes Training."
In der Hackordnung war Haas am Freitag knapp hinter den Top 10 in einer großen Gruppe zu finden, die am Sonntag wohl um die letzten WM-Punkte kämpfen werden. Grosjean ist zuversichtlich, dass das Team noch Fortschritte finden wird. "Ich hoffe, dass ich es morgen zum ersten Mal ins Q3 schaffen kann. Das wäre sehr schön. Wir werden Änderungen beim Setup vornehmen und haben gute Ideen."
Ein weiteres Thema waren am Freitag die Track-Limits. Die Rennleitung überwacht in einigen Kurven auch elektronisch, ob ein Fahrer mit vier Reifen zu weit über die neuen, flacheren Randsteine hinausrutscht. Auch Grosjean wurde im Laufe des Trainings darauf hingewiesen. "Offenbar war ich zu weit draußen. Es ist mit den neuen Kerbs nicht so einfach zu wissen, wo du dich befindest. Ich glaube, ich bin zweimal zu weit hinausgekommen. Also muss ich im Qualifying vorsichtig sein", betont der Franzose, dass dann keine Fehler passieren dürfen.