Lando Norris: "Ein bisschen krank", trotzdem Vierter

Wie Lando Norris im Formel-1-Qualifying in Brasilien den vierten Platz herausgefahren hat und warum eine Fehlentscheidung noch Besseres verhindert hat

(Motorsport-Total.com) - Lando Norris zeigt sich "ziemlich zufrieden" mit Platz vier im Formel-1-Qualifying in Brasilien. Er meint sogar: "Es war ein überraschend guter Tag, wenn auch nicht perfekt." Denn ganz gesund sei er nicht - durch die Magenverstimmung am Donnerstag fühle er sich "noch ein bisschen krank", sagt Norris bei 'Sky' England.

Titel-Bild zur News: Lando Norris im McLaren MCL36 beim Formel-1-Qualifying in Brasilien 2022

Lando Norris im McLaren MCL36 beim Formel-1-Qualifying in Brasilien 2022 Zoom

Letzteres sei auch ein Grund, weshalb er nicht gänzlich zufrieden sei mit seinem persönlichen Abschneiden in Sao Paulo: "Ich habe einige Dinge nicht so gemacht, wie ich sie machen würde, wenn ich voll da bin."

Dafür aber lief es gut für Norris im McLaren-Mercedes MCL36: Bestzeit in Q1, Platz fünf in Q2 und am Ende der vierte Platz in Q3. "Damit sind wir zufrieden", meint McLaren-Teamchef Andreas Seidl. "Lando hatte ein gutes Qualifying, hat es auf den Punkt gebracht. Die Ausgangslage ist gut."

Hat McLaren ein besseres Abschneiden verschenkt?

Norris wirkt ähnlich angetan vom Endergebnis: "Als die Bedingungen etwas schwieriger waren, haben wir gezeigt, dass wir die Schnellsten waren."

Andererseits habe McLaren in Q3 ein mögliches besseres Ergebnis verschenkt, glaubt der Formel-1-Fahrer. "Die Frage lautete [in Q3]: "Früh rausfahren oder lieber abwarten, ob die Strecke hintenraus nicht noch besser wird. Wir haben uns für Letzteres entschieden."

Norris ging daher als letztes Fahrzeug auf Zeitenjagd, noch hinter Mercedes-Mann Lewis Hamilton, der das späte Losfahren als Hauptgrund nennt, weshalb es für ihn nur zu Platz acht gereicht hat. Auch Norris meint, es sei "keine so tolle Entscheidung" gewesen, "aber wir haben bei den feuchtesten Bedingungen noch P4 rausgeholt."

Sein Fazit: "Manchmal geht es gut, manchmal nicht. Wir haben uns noch gut verkauft. Es nahm ein recht gutes Ende."


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Warum Teamchef Seidl nicht an eine McLaren-Pole glaubte

Ein bisschen aber hadert Norris auch mit dem Ausgang des Qualifyings. Was, wenn nicht Kevin Magnussen im Haas, sondern er im McLaren als Erster auf die Strecke gegangen wäre? "Dann hätte ich schneller sein müssen als der Haas", meint Norris. Sprich: Die Chance auf die Poleposition war theoretisch da für McLaren.

Teamchef Seidl widerspricht allerdings: "Unterm Strich war es wohl ein Vorteil, vorne zu sein. Haas hat ja auch den Vorteil, weiter hinten in der Boxengasse zu stehen. Und sobald wir rausfährst, würden auch sie rausfahren. Aber: Sie haben es richtig gemacht, Kompliment dafür."

"Und insgesamt sind auch wir zufrieden", meint Seidl, "wenn auch mit gemischten Gefühlen, weil Daniel in Q2 rausgefallen ist." Und das deutlich: Ricciardo fehlte im zweiten Qualifying-Abschnitt rund eine halbe Sekunde zum Weiterkommen. Das ergab am Ende P14. Den größten Kontrast aber erlebte Haas: Magnussen auf P1, Mick Schumacher auf P20.


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Ricciardo hatte Zweifel auf der Strecke

Ricciardo wiederum gibt an, er habe "einfach nicht die Pace gehabt", als er in Q2 mit Slick-Reifen rausgefahren sei. "Und als ich von den Rundenzeiten anderer Fahrer erfuhr, war ich nicht so sicher, dass das [auch für uns] möglich sein würde."

Er gehe aber zuversichtlich in das weitere Wochenende in Brasilien: "Ich werde versuchen, schon am Samstag Boden gutzumachen. Das Gute ist ja, wir haben ja noch das Sprintrennen. Das heißt, es gibt zwei Chancen. Hoffentlich gelangen wir also noch etwas nach vorne."

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