Kumho will (schon wieder) in die Formel 1

Der südkoreanische Reifenhersteller Kumho gibt sich schon wieder der Illusion hin, eine realistische Chance auf einen Formel-1-Einstieg zu haben

(Motorsport-Total.com) - Der südkoreanische Reifenhersteller Kumho liebäugelt offenbar mit einem Formel-1-Einstieg: "Wir haben die Entwicklung unserer Formel-1-Reifen schon 2007 abgeschlossen und warten nun auf eine passende Gelegenheit, in den Formel-1-Markt einzudringen", erklärt Geschäftsführer Jong-Ho Kim im Interview mit dem Fachmagazin 'Tyres & Accessories'.

Titel-Bild zur News: Kumho

Der südkoreanische Reifenhersteller Kumho liebäugelt mit der Formel 1

"Die Leidenschaft unserer Belegschaft für den Motorsport übersteigt jede Vorstellungskraft", schlägt er große Worte an. "Wir sind ein Newcomer und haben die kürzeste Geschichte aller Top-10-Reifenhersteller auf dem Weltmarkt. Wir müssen aber mit unserer technischen Power auf dem Weltmarkt konkurrieren und Motorsport ist der Bereich, in dem wir unsere Fähigkeiten am besten demonstrieren können."#w1#

Kumho ist mit einem Marktanteil von angeblich 40 Prozent bereits einer der wichtigsten Player auf dem Formel-3-Sektor. Der Versuch, statt Pirelli den FIA-Zuschlag für 2011 bis 2013 zu erhalten, scheiterte jedoch. Zudem gibt es mit Hankook einen Konkurrenten im eigenen Land, der ähnliche Ziele verfolgt. Aber: "Wir sind die einzige südkoreanische Firma, die über die Technologie verfügt, Formel-1-Reifen herzustellen", behauptet Kim.

Eine Aussage, an der man ihn messen wird, denn Kumho hat schon einmal den Einstieg in die Königsklasse angekündigt und dann nie vollzogen: Im September 2004 gaben die Südkoreaner die Absicht bekannt, 2007 in die Formel 1 zu gehen, passiert ist aber nichts. Im Juli 2005 hieß es auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' nur noch: "Das Projekt läuft, aber wir können nicht sagen, wie weit es gediehen ist. Fakt ist: Wir arbeiten dran."

Spätestens auf der IAA in Frankfurt im September 2005 wollte sich Kumho offiziell zu den Formel-1-Plänen äußern, doch zu einem solchen Statement kam es nie. Aller Voraussicht nach werden auch die aktuellen Ambitionen im Sand verlaufen, denn der Pirelli-Vertrag läuft bis Ende 2013 und soll nach Möglichkeit darüber hinaus verlängert werden. Da ein Reifenkrieg laut aktuellem Regelwerk nicht möglich ist, scheint derzeit kein Platz für Kumho zu sein.