Krisensitzung von Williams und McLaren
Die Teams und Williams und McLaren trafen sich mit Charlie Whiting, um vor dem Italien-Grand-Prix eine Reifenlösung zu finden
(Motorsport-Total.com) - Vor dem Italien-Grand-Prix sind noch nicht alle Sorgenfalten von den Verantwortlichen der Michelin-Teams gewichen. Gestern kam es in der Teambasis von McLaren in Woking zu einem Treffen zwischen Ron Dennis und Martin Whitmarsh (McLaren), Frank Williams und Patrick Head (Williams) sowie Charlie Whiting, dem Technischen Delegierten der FIA.

© West
Ron Dennis und Martin Whitmarsh blicken besorgt auf das Italien-Wochenende
Die Situation ist für keinen der Beteiligten einfach. Wenige Tage nach dem Ungarn-Rennen änderte die FIA die Messprozeduren für die Reifen. Wurden sie bisher immer vor dem Rennen auf Unregelmäßigkeiten überprüft, so wird dies in Zukunft auch nach dem Rennen geschehen ? Ferrari legte Beweise vor, wonach die französischen Pneus nach dem Rennen breiter als 270 Millimeter seien. Trotz der Gespräche in England konnten nicht alle Bedenken bei den beteiligten Teams ausgeräumt werden.
"Diese Affäre könnte die Meisterschaftschancen für uns beide (McLaren und Williams; Anm. d. Red.) über Bord werfen", erklärte McLarens Geschäftsführer Martin Whitmarsh dem 'Guardian'. "Wir haben lange mit Charlie (Whiting) geredet, aber es gibt noch immer große Bedenken, was die Reifenüberprüfung am Ende des Rennens angeht, auch wenn Michelin einen neuen Reifen produzierte, den wir in der letzten Woche in Monza testeten."
"Die Lage ist einfach", so der Engländer weiter. "Wir können weiter die bisherigen Reifen nutzen und damit riskieren, dass sie der veränderten Regel nicht mehr standhalten, oder wir können neue Reifen benutzen, die noch immer illegal sein könnten und uns etwas Leistung kosten. Michelin hat großartig gearbeitet, aber die Änderungen, die wir dadurch an unserem Setup vornehmen mussten, waren nicht zu unserem Vorteil."
Die Situation, in der sich die Michelin-Teams derzeit befinden, ist alles andere als beneidenswert, und egal welchen Weg die Titelaspiranten Williams und McLaren auch einschlagen werden: Erst nach dem Rennen am Sonntag wird man erkennen können, ob es der richtige war. Auch das Treffen in Woking dürfte die Last auf den Schultern der Entscheidungsträger kaum vermindert haben.

