• 09.09.2003 10:16

  • von Marco Helgert

Jaguar bläst zum Angriff

Das Jaguar-Team möchte sich Monza gegen die Mitkonkurrenten BAR und Toyota behaupten und den fünften Platz erobern

(Motorsport-Total.com) - Vor der Saison hätten sich die Teamverantwortlichen bei Jaguar solch eine Situation wohl in den kühnsten Träumen nicht vorstellen können: Drei Rennen vor dem Ende der Saison kämpft man aussichtsreich um den fünften Platz in der Konstrukteurswertung. Die bisherigen Punkte fuhr dabei einzig und allein Mark Webber ein. Antonio Pizzonia und nun Justin Wilson konnten ihrem Team beim Erreichen des fünften Platzes nicht helfen. Doch Monza hält ein gutes Omen bereit: Eddie Irvine beendete im letzten Jahr das Rennen mit dem Jaguar auf dem dritten Platz.

Titel-Bild zur News: Jaguar

Das Jaguar-Team möchte sich in Monza gegen BAR und Toyota durchsetzen

"Mit drei Teams, die um den fünften Platz kämpfen, wird der Italien-Grand-Prix ein spannender Wettbewerb werden", erklärte Jaguars Geschäftsführer David Pitchforth im Hinblick auf den Kampf zwischen BAR, Jaguar und Toyota. "Mark ist in Ungarn ein stürmisches Rennen gefahren und hat mit dem sechsten Platz weitere Punkte geholt, aber Monza wird schwerer werden."

"Nicht nur, dass jeder in der letzten Woche dort getestet hat, Monza ist auch als sehr fordernd für die Autos bekannt. Mit wenig Abtrieb erreicht man hohe Geschwindigkeiten auf den Geraden, und die langsamen Schikanen bedeuten viel Stress für die Bremsen. Mit über 70 Prozent Vollgasanteil sind die Anforderungen an das Auto und den Fahrer extrem."

Noch drei Rennen Bewährungszeit für Justin Wilson

Auch Jaguar beteiligte sich an den Monzatestfahrten, und "trotz einiger Probleme war das Gesamtergebnis dabei positiv", so Pitchforth, der seinem neuen zweiten Piloten Justin Wilson noch etwas Lernzeit gönnen möchte. "Justin leistet gute Arbeit für uns, und es bleiben noch drei Rennen, ehe wir eine Entscheidung bezüglich 2004 treffen müssen. Wir müssen ihm ein problemloses Rennen ermöglichen ? bisher fiel er in Deutschland und Ungarn aus ? nur dann kann Justin sein Potential aufzeigen."

Die Situation des Fahrermarktes erlaubt es Jaguar, noch einige Zeit zu warten, denn einige Piloten sind derzeit noch ohne Vertrag. "Es ist auch wichtig zu erklären, dass wir zur Mitte der Saison unsere Fahrerpaarung geändert haben. Wir müssen Justin eine faire Chance geben, ehe wir eine Entscheidung treffen. Bei der Auswahl des Teamkollegen für Mark (Webber) spielen mehrere Parameter eine Rolle, Geld ist dabei nur ein Teil."

So ist das Jaguar-Team wohl auf der Suche nach dem idealen Fahrer: "Es ist eine schwierige Sache, da spielt die Erfahrung mit hinein, inwieweit jemand als Teamplayer bekannt ist, und wie gut er sich auf unsere Ziele konzentrieren kann", so der Engländer. "Justin war sich dieser Sachen vom ersten Tage an bewusst. Nun aber wollen wir uns auf Monza konzentrieren und uns gegen unsere direkte Konkurrenz beweisen."

Webber und Wilson freuen sich auf den Italien-Grand-Prix

"Eine weitere dreiwöchige Pause zwischen den Rennen ist frustrierend, wenn wir uns so nahe am Saisonende befinden und die Positionen so eng sind", erklärte Mark Webber. "Wir haben aus der Zeit das Beste gemacht. In Monza haben wir getestet, und ich habe mich um meine Fitness bemüht. Auch im Werk hat das Team hart für das letzte Rennen in Europa gearbeitet."

"Monza ist eine großartige Strecke, die wir auch ganz gut kennen", so der Australier weiter. "Die langen Geraden und einige enge Schikanen sorgen für einen unterhaltsamen Nachmittag. Auch wenn wir hier bereits getestet haben, so freuen wir uns dennoch auf die Freitagstestfahrten, denn man kann nie genug Daten haben. Ich freue mich darauf, wieder auf die Strecke zu können. Wir hoffen, dass wir weiterhin mit BAR-Honda und Toyota um den fünften Platz kämpfen können."

"Es ist schwer zu glauben, dass dies bereits mein drittes Rennen mit dem Team sein wird", erklärte Justin Wilson. "Ich war letzte Woche in Monza testen, und es war gut, dass ich vor dem Rennen noch einige Kilometer zurücklegen konnte. Ich mag Monza, in der Formel 3000 habe ich es dort auf das Podest geschafft. Das Team hat in den drei Wochen hart gearbeitet, und auch ich habe meine Fitness verbessert. Ich weiß, dass Jaguar im letzten Jahr hier auf dem Podium stand, aber wenn ich einfach das Ziel erreichen würde, dann wäre ich ein glücklicher Mann."