• 09.07.2010 21:53

  • von Marco Helgert

Kovalainen vs. Webber: Die Erleichterung siegt

Kein Streit, kein wirklich böses Wort: Der Unfall zwischen Mark Webber und Heikki Kovalainen in Valencia ist kein Thema der Schuldzuweisung

(Motorsport-Total.com) - Nur kurz dauerte das mediale Gefecht zwischen Lotus und Red Bull in Valencia. Mark Webber knallte im Zweikampf mit Heikki Kovalainen in das Heck des Lotus' und hob bei mehr als 300 km/h spektakulär ab, knallte kopfüber auf den Asphalt und rutschte - wieder auf den Rädern - heftig in die Reifenstapel.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen, Christian Horner (Teamchef)

Ein letztes klärendes Wort: Christian Horner und Heikki Kovalainen

Webber beschuldigte Kovalainen, er habe zu früh gebremst. Bei Lotus wehrte man sich. Der Finne habe lediglich seine Position verteidigt, was sein Recht gewesen sei. Zudem habe die Datenauswertung gezeigt, dass er nicht früher als sonst gebremst habe. Viel mehr Hitzigkeiten waren nicht zu erleben. Und auch zwei Wochen später sind alle Parteien ruhig.#w1#

Tony Fernandez, Teamchef bei Lotus, erklärte, dass er mit seinem Amtskollegen bei Red Bull, Christian Horner, weiterhin freundlich umgehe. "Da gibt es gar nichts", erklärte er. "Mit dem, was Heikki gemacht hat, sind wir einverstanden. Er war im Rennen, er har an der richtigen Stelle gebremst. Das sagt die Telemetrie."

"Ich sprach mit Heikki heute Morgen und schlug ihm vor, dass es eine gute Idee sein könnte, Bremslichter anzubringen." Christian Horner

"Mark kam aus den Boxen, Heikki war vor ihm und hat um seine Position gekämpft. Da gab es keine Unruhe. Er hielt seine Linie und laut unserer Telemetrie bremste er zum richtigen Zeitpunkt. Wir sehen bei ihm daher keine Verantwortung", so Fernandes.

Dem wollte Horner nicht einmal direkt widersprechen. "Ich sprach mit Heikki heute Morgen und schlug ihm vor, dass es eine gute Idee sein könnte, Bremslichter anzubringen", so der Brite. "Sein Bremspunkt überraschte Mark völlig." Doch das heiße nicht, dass Kovalainen etwas anders hätte machen können.

Man habe keine Erfahrung mit den Nachzüglern im Zweikampf. "Bisher haben wir sie ja nur überrundet, daher überraschte es Mark einfach, wie früh Heikki bremste", so Horner. "Bei der Leistungsfähigkeit der beiden Autos gibt es ganz deutlich einen Unterschied. Heikki fuhr in der Mitte der Strecke und der Geschwindigkeitsunterschied war enorm. Mark für mehr als 300 km/h und der Aufprall war hart."

"Wir waren einfach nur erleichtert, dass er ohne Hilfe und ohne Verletzung aussteigen konnte", fuhr er fort. "Es wäre aber falsch, Heikki die Schuld zuzuschieben. Mark musste vorbei und die Annäherungsgeschwindigkeit war einfach sehr, sehr hoch. Daher überraschte es ihn. Doch es ergibt keinen Sinn, dass Tony und ich uns darüber aufregen. Es herrscht die Erleichterung vor, dass es unserem Fahrer gut geht."