• 10.05.2008 19:16

Kovalainen: Vielleicht hat mir der Schlag ja gut getan!

Der Finne spricht in der PK über die Folgen seines Unfalls in Barcelona, wie er sich auf das "Comeback" vorbereitet hat und das Qualifying in Istanbul

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie hat sich nach deinem Unfall am Freitag die erste Runde angefühlt, die du gefahren bist?"
Kovalainen: "Sie hat sich ziemlich normal angefühlt. Ich wäre nicht hierher gekommen, wenn ich nicht das Gefühl gehabt hätte, dass ich in Bezug auf meine Fitness 100-prozentig in Ordnung bin. Schon Ende der vergangenen Woche fühlte ich mich wieder normal und in dieser Woche war ich in der Lage, meiner normalen körperlichen Vorbereitung nachzugehen, wenn nicht sogar ein wenig härter."

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen ist froh, dass er den Unfall unverletzt überstanden hat

"Ich wollte dabei einfach den Körper testen und sicherstellen, dass es vom Aufprall kein Kopfweh oder andere Auswirkungen gibt. Es verlief alles sehr gut. Dennoch muss ich sagen, dass ich in den ersten paar Kurven am Freitag fühlte, wie der Zustand ist, aber von Anfang an fühlte ich mich in Ordnung. Danach versuchte ich einfach nur so maximal zu attackieren, wie ich dies nur tun konnte."#w1#

Frage: "Es war interessant zu sehen, dass du und dein Teamkollege sich im dritten Qualifying-Teil für verschiedene Bridgestone-Reifen entschieden. Kannst du uns darüber etwas sagen?"
Kovalainen: "Ich denke, dass dies dieses Wochenende etwas knifflig ist. Wenn du an diesem Wochenende auf die Strecke gehst, dann fühlt sich der Reifen gut oder nicht gut an, es ist aus diesem Grund sehr schwierig, sich eine Meinung darüber zu bilden. Es sieht zumindest danach aus, als hätte ich in der Qualifikation die richtige Entscheidung getroffen."

"Es fällt sehr leicht, einen Fehler zu machen." Heikki Kovalainen

"Aber wir werden morgen sehen. Hoffentlich setzt sich der Trend fort. Es wird jedoch sehr schwierig werden. Es fällt sehr leicht, einen Fehler zu machen, und wenn sich die Bedingungen, die Temperatur oder der Wind sich ein klein wenig verändern, dann kann dies einen etwas in die Irre führen."

Frage: "Du scheinst zumindest stärker als jemals zuvor zurück geschlagen zu haben..."
Kovalainen: "Ja, vielleicht war es gut, in Barcelona einen Schlag auf den Kopf bekommen zu haben, aber das zweifle ich stark an, um ehrlich zu sein! Ich habe mich hier während des gesamten Wochenendes sehr glücklich gefühlt, und das Wichtigste ist, dass ich hier ankam und mich 100-prozentig fit gefühlt habe. Ich wäre nicht hier aufgekreuzt, wenn ich nicht gedacht hätte, dass ich vollständig gesund und fit bin."

"Wir haben eine Menge Tests durchgeführt, zahlreiche medizinische Untersuchungen, und ein sehr anstrengendes Training vor diesem Rennen, einfach um die Grenze nach diesem Zwischenfall auszuloten. Aber ich war in der Lage, diesen Unfall zu überleben, was eine großartige Nachricht ist."

"Dies ist eine der Strecken, die ich wirklich mag." Heikki Kovalainen

"Dies ist eine der Strecken, die ich wirklich mag. Ich habe es immer genossen, hier zu fahren, ich hatte mich aus diesem Grund sehr darauf gefreut, hierher zu kommen. Und nach dem heutigen Tag denke ich, dass wir uns ganz gut qualifiziert haben. Einige der Runden waren besser als andere, aber wir haben es durch alle Einheiten bis in den dritten Qualifying-Durchgang geschafft."

"Die erste Runde habe ich etwas vermasselt, sie war nicht sehr sauber, aber die zweite Runde war viel sauberer und alles lief zusammen. Hoffentlich können wir morgen aus dieser Position ein gutes Rennen fahren. Es ist meine bisher beste Startposition in der Formel 1, es sieht im Moment also gut aus."

"Dies ist kein großer Meilenstein." Heikki Kovalainen

Frage: "Das ist für dich sicherlich ein weiterer Meilenstein, die Tatsache, dass du das erste Mal aus der ersten Reihe startest...
Kovalainen: "Ja, aber dies ist kein großer Meilenstein. Ich würde besser auf der Pole stehen, dann würde man glücklicher sein. Aber es ist besser, Zweiter zu sein als weiter hinten zu stehen.

Frage: "Du hast die Tatsache heruntergespielt, dass du den Unfall hattest. Du bist hier, du bist Zweiter, stehst auf deiner bisher besten Startposition. Aber kannst du uns etwas mehr darüber erzählen, wie erleichtert du darüber bist, dass du nicht nur Zweiter bist, nachdem was in Spanien passierte. Wie du dich gestern wirklich nach der ersten oder den ersten zwei Runden gefühlt hast? Wie du erleichterst und wie du zufrieden bist."
Kovalainen: "Natürlich bin ich sehr zufrieden, hier zu sein, über die Tatsache, dass ich keine körperlichen Verletzungen bei dem Unfall davontrug zeigt wirklich, was die FIA in der Vergangenheit getan hat, wie sie die Sicherheit verbessert haben."

"Alles was ich tun kann, ist den Leuten zu danken, die ihre Energie darin investiert haben. Es gibt jedoch noch Raum für Verbesserungen und ich denke, dass sich alle dieses weiterhin anschauen sollen. Abgesehen davon könntest du versuchen, daraus eine große Story zu bekommen."

"Aber um ehrlich zu sein, kann ich lediglich sagen, dass ich drei Tage nach meinem Unfall fühlte, dass mein Kopfweh weg war. Dann wurden alle Untersuchungen in Spanien durchgeführt, die Untersuchungen für mein Genick und meinen Kopf. Dies alles wurde durch den Einschlag betroffen und wir wussten, dass ich keinerlei körperliche Verletzungen davongetragen habe."

"Wenn dich jemand am Kopf mit einem Baseballschläger trifft, dann bin ich mir sicher, dass man mindestens drei Tage Kopfweh haben würde." Heikki Kovalainen

"Es gab keine Verletzungen am Kopf, lediglich Kopfschmerzen, was normal war. Wenn dich jemand am Kopf mit einem Baseballschläger trifft, dann bin ich mir sicher, dass man mindestens drei Tage Kopfweh haben würde. Aber danach war die Genesung sehr gut."

"Ich kehrte nach Finnland in ein spezielles Sport-Institut zurück, ich arbeitete mit Spezialisten, die mir dabei halfen, mich von meinen Kopf-Verletzungen zu erholen. Sie alle leisteten großartige Arbeit. Sie wussten alle, wo wir hingehen, und ich intensivierte mein körperliches Training und mein Fitness-Training die ganze Zeit über."

"Als ich hierher kam, da hatte ich mich beim Training maximal angestrengt, um sicherzustellen, dass mein Körper mit dem Stress umgehen kann. Als ich die Tests in Finnland durchführte, da wusste ich, dass ich keinerlei Problem haben würde, den medizinischen Tests hier zu bestehen."

"Vielleicht war ich auf den ersten paar Runden gestern ein wenig nervöser als gewöhnlich." Heikki Kovalainen

"Dies ist der Grund, warum ich hierher gekommen bin. Vielleicht war ich auf den ersten paar Runden gestern ein wenig nervöser als gewöhnlich, aber nur auf der ersten halben Runde. Danach konnte ich fühlen, dass es keine Nebenwirkungen gab, alles schien normal zu funktionieren. Danach war es nur Business as usual."

"Niemand im Team hat gefragt 'Wie fühlst du dich'? Ich sagte ihnen nach der Installationsrunde, dass alles in Ordnung ist. Seitdem war es normale Arbeit am Setup und wir versuchten, das Maximum aus dem Auto herauszuholen.

Frage: "Du stehst zusammen mit Kimi auf der schmutzigen Seite der Strecke. Macht dies hier einen großen Unterschied aus?"
Kovalainen: "Das ist schwierig zu sagen, aber traditionell hilft es einem nicht. Aber was kann man dagegen tun? Ich kann die Seite nicht mehr wechseln, ich muss aus diesem Grund einfach versuchen, das Maximum daraus zu machen. Und wir sind sowieso in der Nähe der Spitze der Startaufstellung, es gibt also nichts, über das man sich allzu viele Sorgen machen muss."

"Wir sind alles andere als knapp davor, dass es gefährlich wird, also stellt das kein Problem dar." Heikki Kovalainen

Frage: "Machst du dir Sorgen, dass man die Reifen nach einer Safety Car-Phase in der ersten Runde beim Restart des Rennens nicht ausreichend aufgewärmt hat?"
Kovalainen: "Man muss mit ihnen einfach nur etwas mehr arbeiten. Abgesehen davon denke ich nicht, dass es irgendwelche Sicherheitsbedenken gibt. Wir sind alles andere als knapp davor, dass es gefährlich wird, also stellt das kein Problem dar."

Frage: "Dieses Wochenende war McLaren-Mercedes bisher nahe an Ferrari dran, aber wie zuversichtlich bist du im Hinblick auf das Rennen, in Bezug auf die Strategie, wenn du dir die Leistung auf Longruns anschaust?"
Kovalainen: "Ich denke, dass wir näher dran sind, aber gleichzeitig wissen wir, dass die Ferrari immer stark sein werden, ob dies nun im Qualifying oder im Rennen beziehungsweise im Freien Training ist. Selbst die anderen Teams werden stark sein. Wir können also nichts als gegeben annehmen und wir müssen mit allem an das Limit gehen. Aber das Gefühl ist hoffentlich jenes, dass wir dieses Wochenende näher dran sind."