Kovalainen: Renault wollte Räikkönen verpflichten
Heikki Kovalainen weiß, dass Renault eigentlich seinen Landsmann Kimi Räikkönen als Nachfolger für Fernando Alonso verpflichten wollte
(Motorsport-Total.com) - Als Fernando Alonso Ende 2005 seinen McLaren-Mercedes-Vertrag unterschrieb, schrillten bei Renault alle Alarmglocken - ein neuer Teamleader musste gefunden werden. Erst durch das Scheitern der Verhandlungen mit einigen großen Namen der Formel 1 bekam dann schlussendlich Youngster Heikki Kovalainen seine große Chance.

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Heikki Kovalainen war von Anfang an zuversichtlich, 2007 Formel 1 zu fahren
Der 25-Jährige dachte erstmals vor etwa einem Jahr an die Chance, zum Stammfahrer befördert zu werden, "als Fernando im November bei McLaren unterschrieben hat. Das war so früh. Ich wusste, dass mich Renault als Rennfahrer sehen wollte, aber zu dem Zeitpunkt wussten sie noch nicht, wie ich mich im Auto schlagen würde." Inzwischen hat er sich jedoch als Testfahrer behauptet - mit Zeiten, die auf ähnlichem Niveau waren wie jene der beiden Grand-Prix-Piloten.#w1#
Renault war an Räikkönen interessiert
Dennoch ging Kovalainen nicht fest davon aus, für 2007 berücksichtigt zu werden: "Mir war klar, dass Renault einen großen Namen wollte, und wenn sie zum Beispiel Kimi Räikkönen bekommen hätten, dann hätten sie sicher ihn an meiner Stelle genommen. Ich verstehe das total. Es ist für ein großes Team ein geringeres Risiko, einen erwiesenen Rennsieger zu nehmen", schrieb er in seiner Kolumne für die Internetseite der 'BBC'.
Tatsächlich verhandelte Teamchef Flavio Briatore im Sommer mit den Räikkönen-Managern David und Steve Robertson, doch relativ früh kristallisierte sich heraus, dass der "Iceman" eher zu Ferrari wechseln möchte - nicht zuletzt wegen des von den Italienern angebotenen Megagehalts, welches Renault nicht bezahlen wollte. Sogar zu Michael Schumachers Manager Willi Weber soll Renault kurz Kontakt aufgenommen haben.
Zu jenem Zeitpunkt sah der Masterplan des französischen Weltmeisterteams vor, Giancarlo Fisichellas Vertrag zwecks Stabilität zu verlängern - und Räikkönen oder Schumacher hätten Alonsos Abgang abfedern sollen. Erst als die beiden Superstars nicht mehr verfügbar waren, wurde ernsthaft über Kovalainen nachgedacht. Ansonsten hätte der Finne beim neuen Motorenpartner Red Bull Racing geparkt werden können.
Kovalainen hatte am Formel-1-Debüt keine Zweifel
"Meine Manager und Renault-Teamchef Flavio Briatore haben immer gesagt, dass sie ein gutes Renncockpit für mich finden würden, falls ich einen guten Job machen sollte", gab der GP2-Vizemeister der Saison 2005 zu Protokoll. "Ich wusste, dass meine Rundenzeiten konkurrenzfähig waren, also konnten sie mich nicht ignorieren. Ich war immer zuversichtlich, dass ich 2007 in der Formel 1 landen würde."
Kovalainen ist damit neben Lewis Hamilton der zweite Youngster, der 2007 für ein Topteam an den Start gehen wird, ohne je zuvor einen Grand Prix bestritten zu haben. Briatore hat nun vor, ihn als "Anti-Alonso" aufzubauen - genau so, wie er Alonso in den vergangenen Jahren zum "Anti-Schumacher" gemacht hat. Ob dieser Plan aufgehen wird, können jedoch nur die Rennen im bevorstehenden Jahr zeigen...

