Kovalainen rechnet beim Saisonauftakt mit KERS

Heikki Kovalainen geht davon aus, dass McLaren-Mercedes schon in Australien mit KERS fahren und zumindest am Start einen Vorteil haben wird

(Motorsport-Total.com) - Neben dem BMW Sauber F1 Team und Honda ist McLaren-Mercedes wahrscheinlich der Rennstall, der mit der Entwicklung der Hybridtechnologie KERS am weitesten ist. Heikki Kovalainen geht sogar "zu 99 Prozent" davon aus, dass er das System beim Saisonauftakt in Australien am 29. März einsetzen kann.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen, Circuit de Jerez

Heikki Kovalainen erhofft sich durch KERS einen Vorteil beim Saisonauftakt

"Wir testen KERS schon mit maximaler Leistung", erklärte er am Rande der Testfahrten in Jerez. "Wir erreichen jetzt den Punkt, an dem wir immer und jederzeit zuverlässig bei maximaler Leistung damit fahren können. Sollte nicht etwas dramatisch schief gehen, sehe ich keinen Grund, weshalb wir KERS nicht verwenden sollten. Hoffentlich haben wir dann einen Vorteil. Beim Beschleunigen vom Start bis zur ersten Kurve müsste das eigentlich der Fall sein."#w1#

Regenfahren anno 2009

Interessant wird freilich, KERS auf nasser Strecke richtig einzusetzen. Gelegenheit, das auszuprobieren, hatte Kovalainen am Montag: "Es war schon in Ordnung", berichtete er über seine Spielereien mit dem Boost-Button. "Man muss zwar etwas länger warten, bis man den Knopf drücken kann, weil man vom Grip mehr eingeschränkt ist als von der Leistung, aber ansonsten ist es okay. Und technisch gesehen schien das System auch bei Regen kugelsicher zu sein."

Zu einer neuen Erfahrung wird die Formel 1 im Regen eher wegen der neuen Aerodynamik: "Die Gripreduktion ist im Nassen noch dramatischer als im Trockenen", erläuterte Kovalainen. "Die gleichen Reifen produzieren den gleichen Grip wie im Vorjahr, aber wir haben weniger Anpressdruck, also ist es insgesamt schwieriger. Das Auto rutscht mehr und man kann nicht mehr so schnell durch die Kurven fahren. Aber es ist weiterhin interessant und es macht weiterhin Spaß."

Keine verfrühten Prognosen

Was Vergleiche mit der Konkurrenz angeht, so möchte sich der Ungarn-Sieger von 2008 noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: "Alle arbeiten an ihren eigenen Testprogrammen. Bisher kann man nur sagen, dass es eng zugehen wird", sagte Kovalainen. "Man muss sich darauf konzentrieren, jede Zehntelsekunde zu finden. Ich bin zuversichtlich, dass das Team in die richtige Richtung arbeitet. Wir haben noch einige Updates für das Auto."

"Natürlich würde ich gerne noch mehr testen, aber das geht allen so", meinte er weiter. "Angesichts der Umstände glaube ich jedoch, dass wir einen guten Job machen. Wir haken nach und nach alles ab, was wir vor dem ersten Rennen abhaken wollen. Schwer zu sagen, wo alle stehen, aber wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren, dann nach Melbourne fliegen und dort das Qualifying und das Rennen abwarten."