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  • 02.03.2009 14:31

  • von Stefan Ziegler

De la Rosa: Testverbot ist ein Sicherheitsrisiko

McLaren-Mercedes-Testpilot Pedro de la Rosa sieht für die Ersatzfahrer der Formel 1 schwere Zeiten aufkommen - Ohne Tests keine Fahrpraxis

(Motorsport-Total.com) - Sobald die Formel-1-Rennställe ihre Zelte im australischen Melbourne aufschlagen, können die Testteams ihr Gepäck endgültig verstauen - bis auf kleinere Versuchsfahrten und Shakedowns dürfen dann keine Tests mehr absolviert werden. Dies könnte sich vor allem auf die Dritten Fahrer der Teams negativ auswirken, sollten diese kurzfristig einen Stammpiloten ersetzen müssen. Pedro de la Rosa, Ersatzmann für Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen bei McLaren-Mercedes, sieht jetzt schon Schwarz.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa, Portimao, Autodromo Internacional do Algarve

Pedro de la Rosa möchte sich für den Ernstfall mit Testfahrten fit halten

Der Spanier saß zum Auftakt der Testwoche in Jerez am Steuer des MP4-24, wird in Zukunft aber wohl nicht mehr allzu oft zum Einsatz kommen. "Ich hatte jetzt diesen einen Tag und hoffe sehr, dass ich in den kommenden Wochen noch einmal testen kann", sagte De la Rosa am Rande der Probefahrten. "Für mich ist es unglaublich wichtig, in Melbourne mit möglichst vielen abgespulten Runden anzukommen."#w1#

"Ansonsten ist die Situation für einen Ersatzfahrer ja nun wirklich lächerlich", meinte der ehemalige Jaguar-Fahrer. "Wenn man während der Saison keine Testfahrten absolvieren kann, dann ist man sicherlich etwas eingerostet, wenn man ins Auto klettern muss. Außerdem könnte das ein Sicherheitsrisiko darstellen, wenn du nicht genug Fahrpraxis hast", malte De la Rosa ein düsteres Szenario.

Der 38-Jährige musste in der jüngeren Vergangenheit das ein oder andere Mal spontan einspringen, als seine Teamkollegen unpässlich waren. So geschehen im Jahr 2006, als Juan-Pablo Montoya seinen Start wegen dubioser Gründe absagen musste. "Das war damals aber eine komplett andere Situation", erläuterte De la Rosa. "Als ich in Bahrain angetreten bin, hatte ich zuvor jede Menge Kilometer hinter mich gebracht."

"Ich war lediglich nicht mehr an das Startprozedere gewöhnt", schilderte der McLaren-Mercedes-Testfahrer seine Sicht der Dinge und merkte an: "In diesem Jahr hätte man aber eine vollkommen andere Ausgangslage, sollte man zur Saisonhälfte einen Stammpiloten ersetzen müssen. Bis dahin wird man vier oder fünf Monate lang kein Formel-1-Auto mehr gefahren sein", stellte der Spanier in den Raum.

"Daher wäre es bestimmt nicht gar so einfach, in den Wagen zu steigen und von der zweiten Runde an konkurrenzfähig zu sein. Dann wird man erst einige Runden brauchen. Genau das ist das große Problem, vor dem die Reservefahrer stehen", brachte es De la Rosa in Jerez auf den Punkt und fügte an: "Ich fände es klasse, wenn wir mehr testen könnten. Ich halte Testfahrten für den günstigsten Weg, um einen Wagen zu entwickeln.