• 13.06.2007 10:17

  • von Fabian Hust

Kovalainen: "Ich blieb immer ruhig und zuversichtlich"

Der Renault-Pilot über sein Kanada-Wochenende, das am Freitag und Samstag völlig in die Hose ging, am Sonntag aber doch noch ein positives Ende nahm

(Motorsport-Total.com) - Für Heikki Kovalainen war der vierte Rang im Großen Preis von Kanada so etwas wie ein Befreiungsschlag, denn im Qualifying hatte es der Finne vermasselt, als er in der Betonmauer landete und anschließend mit reparierten Auto zu zurückhaltend fuhr. Am Ende belegte der Renault-Pilot lediglich den 19. Rang, woraus wegen eines Motorwechsels der letzte Platz wurde.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Kovalainen erlebte ein Wochenende mit vielen Tiefen aber einem guten Ende

Da war ein gutes Ergebnis im Rennen natürlich nicht zu erwarten: "Dass ich vom letzten Startplatz aus bis auf den vierten Rang vorfahren konnte, war ein mehr als versöhnliches Ende", so der 25-Jährige in seinem Podcast.#w1#

"Nach meinen schwierigen Trainingssessions und dem missglückten Qualifying schwang das Pendel im Rennen zur anderen Seite", so Kovalainen, der schon im 1. Freien Training eine Berührung mit dem kanadischen Beton hatte: "Chassis und Aufhängungen waren stark beschädigt. Am Samstagmorgen war ich gerade sechs Runden gefahren, als mein Motor den Geist aufgab", lief es für Kovalainen auch anschließend nicht rund.

Der Motorschaden war für das Team besonders bitter, weil man zuvor mit viel Aufwand das Chassis getauscht hatte, den Motor in das Ersatzchassis umgebaut hatte, um eine Strafe zu entgehen: "Damit stand fest: Uns würde im Rennen nur ein kleines Wunder helfen", war sich Kovalainen nach dem verpatzten Qualifying bewusst, dass das Rennen kein Zuckerschlecken werden würde.

"Natürlich kritisierte mich die Presse nach so vielen Fehlern und Unfällen heftig. Es hieß, ich würde mit dem Druck nicht fertig", fährt Kovalainen fort, versichert aber, dass er "immer ruhig und zuversichtlich" geblieben ist: "Das Team war auf jeden Fall brillant: Jedesmal reparierten sie das Auto in kürzester Zeit, sodass wir weiterarbeiten und die Fehler vergessen konnten."

"Mit glücklicher Unterstützung des Safety Cars" schaffte Kovalainen im Rennen tatsächlich den Sprung in die Punkte: "In der Tat planten wir unsere Strategie schon vor dem Rennen so, dass wir eventuelle Gelbphasen einkalkulierten. Das wirkte sich beispielsweise so aus, dass wir bei meinem ersten Tankstopp mehr Benzin einfüllten als üblich und zugleich die superweichen Reifen aufzogen."

Was steckte hinter dieser taktischen Überlegung? "Damit sicherten wir uns für zwei Szenarien ab: Würde schnell eine Safety Car-Phase folgen, könnten wir die Reifen - von denen wir wussten, dass sie nur ein paar Runden lang eine ordentliche Leistung bringen - nach bald wieder tauschen. Durch die größere Spritmenge waren wir andererseits abgesichert, falls es längere Zeit keine Gelbphase geben würde. Und ich wusste, dass ich gegen Rennende mit den weniger weichen Reifen nochmals würde angreifen können."

Der Plan ging bekanntlich auf. So lief Kovalainen in den letzten zehn Runden sogar noch auf Alexander Wurz im Williams auf, der im Rennen Dritter wurde: "Ich dachte, uns könnte sogar noch der Sprung aufs Podium gelingen. Hinter mir lauerten wiederum Kimi Räikkönen und Fernando Alonso auf ihre Chancen, doch ich sah, dass sie mit den superweichen Reifen gar nicht zu Recht kamen. Ich glaube, Alexander war der einzige Pilot an diesem Wochenende, der diesen Reifentyp ordentlich zum Arbeiten brachte - und genau deswegen kam ich auch nicht mehr an ihm vorbei."

Der Rennfahrer gibt zu, dass er es in der Schlussphase des Rennens etwas ruhiger angehen ließ: "Wenn ich an diesem Wochenende nicht schon so viel Schrott abgeliefert hätte, wäre ich mit Sicherheit größere Risiken eingegangen, um die Chance auf Platz drei zu nutzen, aber verständlicherweise wollte ich keinen dritten Crash riskieren." Um auf jeden Fall zu punkten, fuhr Kovalainen "defensiv und setzte nicht für einen Zähler mehr alles aufs Spiel".

Trotz der Probleme ist Kovalainen mit seinem Wochenende zufrieden, denn das Auto habe "besser als in der gesamten bisherigen Saison" funktioniert: "Aus meiner Sicht lagen wir nicht allzu weit hinter BMW oder Ferrari und setzen uns langsam von Teams wie Toyota und Williams ab. Natürlich sind wir noch weit entfernt von der Pace der McLaren. Mit diesem Zwischenstand können wir einigermaßen zufrieden sein. Wir arbeiten in die richtige Richtung. Auch wenn wir noch nicht da sind, wo wir hinwollen, wissen wir doch, dass wir auf der richtigen Spur sind."

"Für mich und mein Team heißt es, in Indianapolis mit derselben Einstellung anzutreten wie in Montreal - positiv denken und sich ständig verbessern", so der Rennfahrer weiter. "Wir sind im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Kanada-Resultat, aber es ist entscheidend, das wir konzentriert weiterarbeiten und alles daran setzen, schneller zu werden. Solange wir nicht siegen, können wir nicht wirklich zufrieden sein."

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