• 11.06.2007 11:13

Symonds: "Glück muss man sich erarbeiten"

Mit Glück hat der tolle vierte Platz von Heikki Kovalainen in Kanada nur wenig zu tun, meint Pat Symonds, Renault-Chefingenieur um Teaminterview

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Pat, können Sie bei einem so chaotischen Grand Prix wie jenem am gestrigen Sonntag in Kanada überhaupt den Durchblick bewahren?"
Pat Symonds: "Einfach ist das wirklich nicht, das gebe ich gerne zu. Aber ich stehe ja nicht allein am Kommando-Stand, sondern werde von unseren Renningenieuren Steve Nielsen und Alan Permane sowie Flavio Briatore und einigen anderen tatkräftig unterstützt. Wir halten uns gegenseitig auf dem Laufenden und tauschen Meinungen aus."

Titel-Bild zur News: Pat Symonds

Zum Glück hatte Pat Symonds vor dem Rennen noch einen Espresso getrunken...

"Ein Beispiel: Wir wussten, dass Rubens Barrichello kurz vor Rennende noch einmal an die Box kommen würde, da er bislang noch nicht beide zur Verfügung stehenden Reifenvarianten eingesetzt hatte - das ist eine Information, die für uns zu diesem Zeitpunkt unglaublich wichtig war."#w1#

Frage: "Würden Sie sagen, dass Heikki Kovalainen bei seinem großartigen Grand Prix einfach nur viel Glück gehabt hat?"
Symonds: "In der Formel 1 ist Glück ein vernachlässigbarer Faktor. Es kommt vielmehr darauf an, jede sich bietende Chance und Gelegenheit in der Sekunde zu nutzen, wenn sie sich bietet. Heikki hat über die komplette Renndistanz hart angegriffen und war nur aus diesem Grund stets zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle, um von Fehlern anderer zu profitieren."

"Und es kamen gute taktische Entscheidungen hinzu: den mittleren, kürzeren Turn auf den weicheren Pneus zu fahren etwa. Nur so konnte er sich vom 21. Startplatz bis auf den vierten Rang verbessern - durch harte, erfolgreiche Arbeit."

Frage: "Giancarlo Fisichella hingegen ging ohne WM-Punkte aus..."
Symonds: "Ja, leider. Das ist der negative Aspekt dieses Rennwochenendes: Giancarlo hätte den Sprung auf das Podest schaffen können. Ihm ist ein Fehler unterlaufen, der im Eifer des Gefechts passieren kann."

"Die gute Nachricht jedoch lautet: Unser Renault R27 macht weiter tolle Fortschritte. Diesen Schwung wollen wir jetzt mit nach Indianapolis mitnehmen, wo bereits am kommenden Wochenende der Grand Prix der USA auf dem Programm steht."