• 21.03.2005 15:16

  • von Fabian Hust

Konkurrenz wirft Ferrari "Unehrenhaftigkeit" vor

Weil Ferrari die Testlimitierung weiterhin blockiert, hat die Konkurrenz einen Brief an Ferrari-Präsident di Montezemolo geschrieben

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn Ferrari im Moment mit dem Rücken zur Wand steht, drängen die anderen Teams den Rennstall weiterhin massiv, endlich die freiwillige Testlimitierung der anderen Teams zu befolgen. Alle Teamchefs bis auf Ferrari hatten sich vor der Saison darauf geeinigt, innerhalb der Saison lediglich an 30 Tagen zu testen, um einen Beitrag zur Kostensenkung in der Formel 1 zu leisten.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Trifft mit seiner Haltung derzeit auf kein Verständis: Ferrari-Rennleiter Jean Todt

Doch obwohl man sich bereits einmal an Ferrari-Rennleiter Jean Todt gewandt hat, machte der Franzose unmissverständlich klar, dass man dem Abkommen nicht beitreten wird. Stattdessen sagen die Italiener, dass es sinnvoller sei, nicht die Anzahl der Tage zu limitieren - dies sei eine Milchmädchenrechnung. Vielmehr müsse man die Anzahl der Testkilometer beschränken. Ferrari sieht sich zudem im Nachteil, weil Michelin wesentlich mehr Testkilometer zusammenbekommt als Bridgestone.#w1#

Die anderen acht Teams - Ferrari-Motorenpartner Sauber war nicht dabei - trafen sich am Sonntagmorgen vor dem Rennen in Sepang im Motorhome des BMW WilliamsF1 Teams und setzten gemeinsam einen öffentlichen Brief auf. Den richtete man dieses Mal jedoch nicht an Jean Todt sondern an Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo.

In diesem Schreiben wirft man dem Weltmeisterteam vor, sich "unehrenhaft" zu verhalten, weil man die Testlimitierung ignoriere. Zuletzt hatte Ferrari sogar in der Woche der Grands Prix den neuen F2005 getestet. "Während den vergangenen zwei Jahren waren die Formel-1-Teams extrem aktiv, um einen Weg zu finden, wie man die Kosten kontrollieren kann, und es gibt keinen Zweifel daran, dass die Reduzierung der Testprogramme auf der Strecke eine der effektivsten Kontrollmechanismen war, die den Teams zur Verfügung steht", heißt es in dem Brief.

In diesem Jahr seien acht Wettbewerber in Bezug auf diese Maßnahme "sehr unterstützend und konstruktiv" gewesen: "Sie haben eine Vereinbarung getroffen, um die Testzeit während der Formel-1-Saison weiter zu reduzieren, das Ferrari-Team hat sich nicht nur geweigert, innerhalb des Geists dieser Vereinbarung zu arbeiten, es handelt mit einer Erhöhung der Kosten gegen es, indem man das Testprogramm auf die Rennwochenende ausbaut und eine Vereinbarung bricht, die zuvor auch von Ferrari unterstützt wurde." Man "bittet Ferrari inständig", die Position in Bezug auf die Testfahrten zu überdenken und sich der Vereinbarung anzuschließen, die die anderen Teams getroffen haben.