• 01.12.2008 15:54

  • von Thomas Straka/sid

Kommentar: Alle zwei Jahre - besser als nichts

SID-Redakteur Thomas Straka kommentiert die aktuelle Situation der deutschen Rennstrecken und die Zukunft der Formel 1 in Deutschland

(Motorsport-Total.com/sid) - Man stelle sich vor, Sebastian Vettel, Nico Rosberg und Timo Glock fahren 2010 um den WM-Titel in der Formel 1 - und in Deutschland gibt es gar kein Rennen. Undenkbar? Im Gegenteil. Darauf deutet im Moment einiges hin, da der Hockenheimring möglicherweise vor den finanziellen Verlusten durch die Königsklasse kapituliert.

Titel-Bild zur News: Michael-Schumacher-Fans

Die deutschen Fans müssen fürchten, dass die Formel 1 nur alle zwei Jahre kommt

Der Konkurrent Nürburgring, mit dem sich Hockenheim eigentlich von 2008 bis 2011 das deutsche Rennen im jährlichen Wechsel teilt, würde 2010 nicht einspringen. Eine konsequente Entscheidung, denn auch in der Eifel sind die anfallenden Verluste durch die Formel 1 - bedingt durch die hohen Antrittsprämien an den allgewaltigen Bernie Ecclestone - nur noch alle zwei Jahre zu verkraften.#w1#

Ein Grand Prix alle zwei Jahre ist für die Fans zwar eine Horrorvision, aber immer noch besser als gar nichts. Die deutschen Anhänger wären damit außerdem noch weit vor denen in Frankreich oder Kanada. Die schauen nämlich schon im nächsten Jahr in die Röhre, ohne Garantie auf Besserung 2010.

Im finanziellen Konkurrenzkampf mit Öl-Scheichs aus Bahrain oder Abu Dhabi und Finanz-Magnaten aus Singapur stehen die klassischen Formel-1-Strecken langfristig auf verlorenem Posten. Sie müssen mit Tradition punkten und vor allem besonnen haushalten.

Und vielleicht auf externe Unterstützung hoffen. Autohersteller wie BMW oder Mercedes haben sicher ein großes Interesse daran, ihre Kompetenz nicht nur in Brasilien, Japan oder China zu beweisen, sondern auch auf heimischem Terrain. Gemeinsam könnte man vielleicht den heimischen Rennstrecken ein wenig unter die Arme greifen - der aktuellen Wirtschaftskrise zum Trotz. Die Fans (und Kunden) würden es danken.