• 10.06.2005 19:13

  • von Marco Helgert

Kolles: Narain Karthikeyan muss besser werden

Jordans Teamchef hofft, dass sich Narain Karthikeyan bald wieder steigern wird, denn teamintern fiel er hinter Tiago Monteiro zurück

(Motorsport-Total.com) - In den ersten Saisonrennen war Narain Karthikeyan so etwas wie eine kleine Überraschung. Der Jordan-Neuling schlug sich wacker, zeigte einen beherzten Einsatz und wusste durchaus mit einigen guten Ergebnissen zu überzeugen. Seinen Teamkollegen Tiago Monteiro stellte er in den Schatten. Nun aber wendete sich das Blatt. Monteiro fährt mit seiner ruhigen und besonnenen Art die besseren Ergebnisse ein, Karthikeyan fällt vielmehr mit einigen Fehlern auf.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

Narain Karthikeyan geriet in den vergangenen Rennen ins Hintertreffen

"Uns ist bewusst, dass unsere Fahrer Neulinge sind", stellte Teamchef Colin Kolles vorab klar. Dennoch ist er von den jüngsten Ergebnissen von Karthikeyan keineswegs begeistert. "Ich war mit der Leistung von Narain in Monte Carlo nicht zufrieden, auch nicht mit der am Nürburgring. Er weiß das auch, ich habe es ihm gesagt."#w1#

Die Tendenz der vergangenen Rennen lässt zudem vermuten, dass Monteiro immer besser in Fahrt kommen wird. In Monaco und am Nürburgring schlug der Portugiese seinen indischen Teamgefährten auch in der Qualifikation - zu Saisonbeginn war dies kaum vorstellbar. "Zu Beginn lag Tiago etwas hinter Narain zurück, nun macht aber Tiago den besseren Job", so Kolles. "Dies hat auch etwas mit Erfahrung zu tun."

Doch harsche Kritik an den Piloten übt er nicht. "Sie sind nicht so schlecht, wie es vielleicht aussehen mag", erklärte er. "Wir müssen ihnen einfach ein besseres Auto geben, dann sehen sie schon viel besser aus. Aber wir sind realistisch genug, um zu wissen, dass das Auto nicht gut ist. Das kann man ja auf der Strecke sehen."

So bleibt für Karthikeyan nur der teaminterne Vergleich, und hier liegt er nun zurück. "Ich denke, dass er sich etwas zu sehr unter Druck setzt", so Kolles. "Er überfährt sein Auto etwas, zumindest vernimmt man das von den Ingenieuren. Ich hoffe, dass sich das bessern wird." Für das kommende Jahr haben beide Protagonisten in Gelb das Cockpit nicht sicher: "Wir reden mit einigen Fahrern."