Kolles: Drei Windkanäle als Schlüssel zum Erfolg

Force-India-Teamchef Colin Kolles begründet seine Zuversicht vor der Saison 2008 vor allem mit den erweiterten technischen Ressourcen

(Motorsport-Total.com) - Force India wird zwar 2008 aller Voraussicht nach keine Rennen gewinnen, aber die Euphorie, die die Mannen um Neo-Miteigentümer Vijay Mallya dieser Tage versprühen, ist durchaus ansteckend. Alleine die Show, die heute anlässlich der Präsentation der Fahrer in Mumbai geboten wurde, war viel versprechend.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya und Colin Kolles

Vijay Mallya und Colin Kolles heute bei der Pressekonferenz in Mumbai

Mallya eröffnete den Abend mit einer langen Ansprache, in der er sich minutenlang darüber ausließ, wie er sich den indischen Wirtschaftsaufschwung vorstellt und was für eine Rolle Force India dabei spielen kann. Und was die sportlichen Ziele angeht, legte er sich ganz klar fest: "Ich will, dass beim Grand Prix von Indien 2010 ein Force-India-Fahrer auf dem Podium steht", wiederholte er seine Ansage vom Dezember 2007.#w1#

Kolles schmeichelt Mallya

"Ich spüre, dass durch Dr. Mallyas Ankunft ein gewaltiger Ruck durch die Belegschaft geht." Colin Kolles

Teamchef Colin Kolles sprach von einem "großen Tag" für Indien: "Ich spüre, dass durch Dr. Mallyas Ankunft ein gewaltiger Ruck durch die Belegschaft geht. Er ist eine tolle Persönlichkeit. Durch ihn sind das Budget und die Ressourcen des Teams viel größer, so dass wir bessere Resultate erzielen können. Ohne dieses Budget wäre diese Fahrerbesetzung nicht möglich, wären die zusätzlichen Windkanäle nicht möglich, die erweiterten CFD-Ressourcen und so weiter", meinte der Deutsche.

Mit dem aufgestockten Budget und einigen personellen Neuzugängen soll das ehemalige Jordan-, MF1- und Spyker-Team 2008 den ersten Schritt in Richtung Mittelfeld machen. Als Basis dafür dient das letztjährige Modell, das nun nicht gerade ein Geniestreich von James Key war. Diesmal hat allerdings Mike Gascoyne Hand angelegt. Kolles betonte: "Wir hatten am Saisonende ein B-Auto, das mechanisch gesehen die Basis für das neue Auto ist."

"Unser Hauptaugenmerk gilt aber der Aerodynamik, denn das ist unser größtes Defizit", erklärte er. "Wir arbeiten derzeit in drei Windkanälen: Unser eigener in Brackley läuft 24 Stunden am Tag in drei Schichten, aber zusätzlich haben wir auch noch den Aerolab-Windkanal - und seit vergangener Woche ist außerdem der Lola-Windkanal kommissioniert. Wir pushen also sehr hart, um in diesem Bereich aufzuholen."

Mallya will in die Top 4

"Dieses Team hatte in der Vergangenheit nicht die Möglichkeit, intensiv im Windkanal zu arbeiten." Vijay Mallya

Auch Mallya selbst ist bewusst, dass die Investition in die aerodynamischen Ressourcen ein entscheidender Schritt gewesen sein könnte: "Dieses Team hatte in der Vergangenheit nicht die Möglichkeit, intensiv im Windkanal zu arbeiten, aber jetzt haben wir in Brackley einen Windkanal, der 24 Stunden am Tag arbeitet - und dazu noch Aerolab und Lola. Das sind die Dinge, die hinter den Kulissen gerade bei uns passieren", erwähnte er stolz.

Die Ziele des indischen Geschäftsmannes, der mit seiner Kingfisher-Gruppe Milliarden gescheffelt hat und zu den reichsten Menschen Indiens gehört, sind überaus ehrgeizig: "Jordan hat zu den vier besten Teams der Formel 1 gehört", erinnerte er an die einstigen Erfolgsjahre des Rennstalls. "Wenn man bedenkt, dass 90 Prozent der Leute noch gleich sind wie damals, warum sollte uns das dann nicht wieder gelingen?"