• 21.03.2011 18:10

  • von Britta Weddige

Knopf-Chaos: Massa hat den Durchblick

Für Felipe Massa ist es schon ein "Automatismus", KERS und den Heckflügel zu bedienen - Die spannende Frage bleibt, welchen Einfluss die Reifen haben

(Motorsport-Total.com) - Für die Neuerungen für die kommende Formel-1-Saison hagelt es weiter Kritik. Viele Piloten bemängeln nach wie vor, dass sie mit KERS und den verstellbaren Heckflügeln sowie den entsprechenden Knöpfen am Lenkrad viel zu viele Aufgaben haben, auf die sie sich während des Fahrens auch noch konzentrieren müssen. Eine Ausnahme bildet Ferrari-Pilot Felipe Massa. Der Brasilianer hat nach den Wintertests keinerlei Probleme mehr mit dem "Knopfchaos" am Lenkrad.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa hat mit den vielen Aufgaben im Cockpit kein Problem mehr

"Bevor ich das Auto zum ersten Mal gefahren bin, hatte ich wirklich Bedenken, wie es mit so vielen Kontrollsystemen und Knöpfen werden würde, mit dem Flügel, KERS, und so weiter", räumt Massa ein. "Aber nach den ersten Testtagen ging das alles automatisch. Und zusammen mit den Ingenieuren haben wir gute Wege gefunden, wie man all diese Systeme bedienen kann, ohne die Konzentration zu verlieren oder die die Augen von der Strecke nehmen zu müssen."

Nach "tausenden Runden" weiß Massa auch genau, wie der verstellbare Heckflügel einzusetzen ist. "Du drückst einen Knopf, der Flügel bewegt sich, der Widerstand wird reduziert und ich würde schätzen, dass das Auto auf der Geraden zwölf bis 15 km/h schneller ist als zuvor", erklärt der Ferrari-Pilot. "In Training und Qualifying kannst du den Flügel so oft benutzen, wie du möchtest, sogar auf den kürzesten Geraden."

Das habe er im Winter intensiv geübt, berichtet Massa: "Von daher ist das für den Fahrer inzwischen ein automatischer Reflex. Wir wissen nun sehr gut, wie wir ihn nutzen müssen, um die Performance und die Rundenzeiten zu verbessern." Noch nicht so ganz einschätzen kann er jedoch, welchen Einfluss der Flügel in den Rennen selbst haben wird, "wenn man ihn nicht die ganze Zeit benutzen kann und er nur ein Hilfsmittel zum Überholen ist. Ich bin sicher, dass er helfen wird, aber wir müssen abwarten, wie die wahre Situation in den Rennen sein wird."

"Wir wissen nun sehr gut, wie wir ihn nutzen müssen." Felipe Massa

Die größten Veränderungen erwartet sich aber auch Massa durch die neuen Reifen von Pirelli. "Einer der interessantesten Aspekte bei den Wintertests war, ein Verständnis für die neuen Reifen zu entwickeln", sagt er. Aber anders als einige Andere sieht er auch hier keine großen Probleme: "Ich persönliche hatte keine Schwierigkeiten, die Reifen auf Temperatur zu bringen, was im vergangenen Jahr für mich ein großes Problem war."

Welchen Einfluss die hohe Abnutzung habe, werde sich erst zeigen, so Massa weiter. Aber er weiß: "Die Rennen werden ganz anders sein und wir werden mehrfach die Box ansteuern müssen, während wir im vergangenen Jahr oft nur einmal stoppen mussten. Ich bin auch gespannt, wie sich die Reifen verhalten, wenn wir in wärmeren Ländern unterwegs sind. Vielleicht noch nicht in Australien, da es in Melbourne nicht so heiß werden soll."

Zudem sei der Unterschied zwischen den weichen und den harten Mischungen wesentlich größer als bisher. "Das könnte auch die Herangehensweise ändern, wenn es darum geht, mit welchem Reifen man am nächsten Tag in das Rennen starten wird", vermutet der Brasilianer.

"Es wird ganz anders sein, und vielleicht auch spannender für die Zuschauer." Felipe Massa

Und er glaubt auch, dass die Fahrer wieder mehr Einfluss bekommen, wenn in den Rennen mehr gestoppt wird: "Natürlich gibt es vorher einen Strategieplan. Aber ich denke, dass sich die Lage im Rennen selbst wesentlich schneller ändert, wenn ein Fahrer spürt, dass der Reifen beginnt, sich abzunutzen und sich entscheidet, einen Stopp einzulegen, um am Vordermann vorbeizukommen, oder bei einer Safetycarphase. Es wird ganz anders sein, und vielleicht auch spannender für die Zuschauer."

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