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Knallhart-Aussage von Tost: Vertraue unseren Ingenieuren nicht mehr!

AlphaTauri-Teamchef Franz Tost hat genug von Prognosen und will endlich Zahlen sehen: Seinen Ingenieuren vertraut er nach dem schwachen Saisonstart nicht mehr

(Motorsport-Total.com) - Rumms! So eine Ansage hat es in der Formel 1 selten gegeben: AlphaTauri-Teamchef Franz Tost hat sein Team nach dem enttäuschenden Auftakt in Bahrain scharf kritisiert und klargestellt, dass er seinen Ingenieuren nicht mehr vertraut! Denn die Ansagen, die vor dem Saisonbeginn gemacht wurden, stimmten seiner Meinung nach nicht mit der Wirklichkeit überein.

Titel-Bild zur News: AlphaTauri-Teamchef Franz Tost

Franz Tost macht seinen Ingenieuren eine klare Ansage Zoom

AlphaTauri erlebte eine ernüchternde Formel-1-Saison 2022, in der das Team auf den vorletzten Platz zurückfiel. 2023 sollte alles besser werden, und Franz Tost kündigte eine deutliche Verbesserung an. Zu sehen war davon allerdings nicht viel: AlphaTauri kam beim Saisonauftakt in Bahrain mit keinem Auto in die Punkte und auch nicht in Q3.

"Leider ist das das aktuelle Performance-Level des Autos", sagt Tost und gibt zu, dass das Team "ein deutlich besseres Auto erwartet" hatte. Der Österreicher hofft aber, dass es schon in Dschidda an diesem Wochenende anders aussieht und man zumindest mit einem Auto in Q3 kommt. "Aber wir müssen viele Dinge tun, um das Auto schneller zu machen."

Und dann folgt die knallharte Aussage: "Die Ingenieure sagen mir, dass wir gute Fortschritte machen werden, aber ich vertraue ihnen nicht mehr", stellt Tost klar. "Ich möchte einfach Rundenzeit sehen, denn das ist das einzige, das zählt."

Auf die Nachfrage, ob er wirklich gemeint hat, dass er seinen Ingenieuren nicht mehr vertraut, bleibt Tost hart: "Sie haben mir im Winter gesagt, dass das Auto fantastisch sei und wir große Fortschritte gemacht hätten. Und dann kommen wir nach Bahrain und sind nirgendwo. Was soll ich denn sagen?"

Der Österreicher kennt die Schwäche des AT04: "Nicht genug Abtrieb. Darum ist das Auto beim Bremsen instabil, überhitzt die Hinterreifen, rutscht am Kurvenscheitel, hat eine schlechte Traktion ... alles, was man für eine gute Rundenzeit braucht."

Für den Teamchef steht nun alles auf dem Prüfstand, auch das Konzept des Boliden: "Die Frage ist: Gehen wir in die richtige Richtung?", so Tost.

"Wie schon gesagt, haben wir im Winter zumindest auf dem Papier - oder dem Computer - gesehen, dass wir im Vergleich zum Vorjahr große Fortschritte machen, aber diesen ganzen Zahlen heutzutage traue ich, wie gesagt, nicht mehr."


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"Ich möchte mit den nächsten Schritten sehen, dass wir in die richtige Richtung gehen und die Performance des Autos verbessern können. Da geht es um spezielle Arbeit am Unterboden, an den Bremskanälen und all den anderen aerodynamischen Teilen", so Tost weiter.

Er sagt, dass die Ingenieure mit dem Wissen aus Bahrain nun in der Lage sein sollten, die Probleme zu lösen und neue Teile zu bringen, die das Auto verbessern. Schon bei den kommenden beiden Rennen in Melbourne und Baku soll es Updates für den AT04 geben. "Laut unserem Programm werden wir bei fast jedem Rennen ein kleines Upgrade haben."