Klien will auf das Podium - Coulthard zurückhaltend

Während Christian Klien schon 2006 erstmals auf das Podium klettern möchte, sieht David Coulthard Red Bull Racing erst 2007 im Spitzenfeld

(Motorsport-Total.com) - Red Bull Racing gehört mit Stardesigner Adrian Newey und Ferrari-Motoren von der Papierform her zu den heißen Außenseitern für die Saison 2006, doch nach den ersten Testfahrten mit dem neuen RB2 stellte sich in der Fabrik in Milton Keynes Ernüchterung ein: "Wenn man bei einem Shakedown im Dezember in Silverstone Probleme mit der Kühlung hat, ist man in ernsthaften Schwierigkeiten", lästerte etwa der Technische Direktor eines Konkurrenzrennstalls.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Die Probleme mit der Kühlung bereiten Christian Klien noch kein Kopfzerbrechen

Ungeachtet dessen strotzt Christian Klien, der im Gegensatz zu 2005 von vornherein für alle Rennen gesetzt ist und sich im Winter entsprechend unbelastet auf den Saisonauftakt vorbereiten konnte, vor Selbstvertrauen: "Ich hoffe, dass wir regelmäßig unter die besten Acht fahren können, und ich hoffe auf mein erstes Podium - das ist jedenfalls unser Ziel", erklärte er im Rahmen der 'Autosport International Show' in Birmingham.#w1#

Defekte bei den Tests beunruhigen Klien nicht

Christian Klien

In Jerez musste Red Bull die Kühlung mit zusätzlichen Öffnungen unterstützen Zoom

"Derzeit haben wir noch ein paar Probleme, weil es ein brandneues Auto ist, aber daran arbeiten wir. Das Auto ist sicher ein Fortschritt gegenüber letztem Jahr. Wir müssen noch daran arbeiten, es zuverlässig und ein bisschen schneller zu machen. Genau dem widmen wir momentan unsere ganze Konzentration", so der Österreicher, der 2007 dank Newey einen weiteren Satz in Richtung Topteams erwartet.

Profitieren möchte er auch dieses Jahr wieder von seinem erfahrenen Teamkollegen David Coulthard, der von Klien übrigens viel hält: "Christian hat sich letzte Saison gut entwickelt", lobte der Schotte. "Für ihn war es nicht einfach, aus der Formel 3 direkt zu Jaguar zu wechseln. Ich hätte damals jedenfalls nicht aus der Formel 3 direkt zu Williams kommen wollen. Die Leute sind mit den jungen Fahrern einfach zu ungeduldig, aber wenn man ihnen Zeit gibt, setzen sich am Ende die besten durch."

Was die Erfolgsaussichten von Red Bull Racing in der bevorstehenden Saison angeht, ist der 34-Jährige seit seinen optimistischen Aussagen im Dezember etwas zurückhaltender geworden. Es werde sicher einige Beschwerden beim Wachsen des Teams geben, "aber wir sind zuversichtlich, dass wir die Leistungen aus der letzten Saison konsolidieren und näher ans Podium heranrücken können. Wir wollen in mehreren Grands Prix punkten. Das Ziel ist eine Verbesserung", so "DC", der 2007 wieder Grands Prix gewinnen möchte.

Coulthard begrüßt den Wechsel des Motorenherstellers

"Cosworth ist ein unabhängiges Unternehmen, das nicht einfach das Scheckbuch zücken kann." David Coulthard

Die Entscheidung, Motorenpartner Cosworth für Ferrari stehen gelassen zu haben, sei übrigens richtig gewesen, meinte er weiter: "Ferrari wird den Motor während der Saison laufend weiterentwickeln. Cosworth ist ein unabhängiges Unternehmen, das nicht einfach das Scheckbuch zücken kann. Natürlich hätte Red Bull mehr investieren können, aber es wurde nun einmal so entschieden - und nur die Zeit kann zeigen, ob es die richtige Entscheidung war", gab Coulthard zu Protokoll.

Angesichts der Ferrari-Erfolge der vergangenen Jahre sei der Wechsel des Motorenherstellers jedenfalls gut nachvollziehbar, sagte er weiter - und sorgte damit bei Klien für zustimmendes Nicken: "Ferrari ist sicher gut für unser Team. Beim ersten Test ist auch alles gut gelaufen", zeigte sich der 22-Jährige, der bisher nur mit Cosworth-Pferdestärken in der Formel 1 an den Start gegangen ist, zuversichtlich.