Surtees wünscht sich Hersteller und Rossi in der Formel 1
Manche sperren sich gegen beides, doch Ex-Weltmeister John Surtees hofft, dass die Hersteller in der Formel 1 bleiben - und Rossi 2007 zu Ferrari kommt...
(Motorsport-Total.com) - Viele in der Formel 1 - allen voran FIA-Präsident Max Mosley - sind vom derzeitigen Treiben der Automobilhersteller nicht allzu angetan. Es sei früher ohne sie gegangen, so der Tenor in den entsprechenden Kreisen, und man dürfe sich auch jetzt nicht in eine Abhängigkeit von GPMA und Co. zwingen lassen.

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Ex-Weltmeister John Surtees verfolgt die Formel 1 nach wie vor ganz genau
Ex-Weltmeister John Surtees sieht dieses Thema weniger eng: "Im Gegensatz zu Max bin ich der Meinung, dass die Formel 1 da ist, damit die Hersteller ihre Technologie zeigen und ihre Leute ausbilden können. Wenn sie ihre Leute in die Formel-1-Programme schicken, hilft das der Gesamtentwicklung des Unternehmens - und der der jungen Fahrer genauso", sagte er im Rahmen der 'Autosport International Show' in Birmingham.#w1#
Motorsport zu abhängig von der Automobilindustrie
Surtees, übrigens eng mit Honda verbunden, ist daher der Meinung, dass man den Automobilherstellern nicht zu viele Hürden in den Weg stellen sollte: "Die Motorsportindustrie ist ungefähr fünf Millarden Dollar (rund 4,1 Milliarden Euro; Anm. d. Red.) wert - und wenn wir nicht vorsichtig sind, verlieren wir dieses Geld. Ein Weg, wie man das verhindern könnte, wäre, Firmen anzusprechen, die noch nicht für ihre Motorsportaktivitäten bekannt sind", regte er an.
Überhaupt sorgt sich der 71-Jährige, der immerhin 111 Grands Prix bestritten hat, sehr um die Formel 1, der er wieder einen absoluten Superstar als weltweites Aushängeschild wünschen würde. Seiner Meinung nach käme dafür nur Valentino Rossi in Frage, der als Weltmeister auf zwei und vier Rädern theoretisch Surtees' Nachfolge als Universaltalent antreten könnte.
Surtees weiß nicht, ob Rossi schnell genug ist

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John Surtees ist bis heute der einzige Weltmeister auf zwei und vier Rädern Zoom
"Wenn er nicht schnell genug ist, wird ihm Ferrari keine Chance geben. Die Stoppuhr wird die Entscheidung für ihn treffen", so Surtees. "Rossi hat eine wunderbare Gelegenheit, die im Motorsport einzigartig ist, denn Ferrari stellt ihm Autos und Strecken zum Trainieren zur Verfügung. Jetzt muss er aber schneller als die anderen sein."
Er selbst hat seinerzeit die Erfahrung gemacht, dass weniger die schnellen als vielmehr die langsamen Strecken das meiste Eingewöhnungsvermögen beim Wechsel vom Motorrad in die Formel 1 erfordern: "Ich kannte die Linien für die schnellen Kurven, aber im langsamen Metier - etwa Monaco - hatte ich immer Schwierigkeiten mit dem ständigen Bremsen und Beschleunigen. Das ist mir am schwersten gefallen", meinte Surtees abschließend.

