• 26.03.2009 14:01

  • von Stefan Ziegler

Klien: "Tappen alle im Dunkeln"

Angesichts der umfangreichen Regeländerungen ist BMW Sauber F1 Team Testfahrer Christian Klien sehr gespannt auf das Kräfteverhältnis in Australien

(Motorsport-Total.com) - Für Christian Klien brechen mit dem Saisonauftakt der Formel 1 wieder ruhigere Zeiten an. Der Österreicher war noch vor Wochenfrist im US-amerikanischen Sebring im Langstrecken-Einsatz und nimmt nun wieder seine Rolle als Test- und Ersatzfahrer des BMW Sauber F1 Teams ein, während Robert Kubica und Nick Heidfeld das Rennen in Melbourne bestreiten werden. Klien freut sich schon sehr auf den Saisonauftakt 2009, wurden doch über den Winter einige Neuerungen in der Formel 1 eingeführt.

Titel-Bild zur News: Christian Klien, Melbourne, Albert Park Melbourne

Christian Klien blickt der neuen Formel-1-Saison 2009 sehr gespannt entgegen...

"Ich bin schon ziemlich gespannt, wie sich das Rennen im Albert Park am Sonntag entwickeln wird", sagte Klien unmittelbar vor dem Trainingsauftakt in Australien. "Denn eigentlich tappen wir alle im Dunkeln, welche Auswirkungen die neuen Regeln im Rennen haben werden und wer seine Hausaufgaben am besten erledigt hat. Technisch gab es sicher die größten Einschnitte seit über 20 Jahren."#w1#

"Mit all den Änderungen über den Winter hat sich auch die Arbeit im Cockpit ein wenig verändert. Die Piloten dürfen ab sofort zweimal pro Runde die Einstellung des Frontflügels verstellen. Das geht per Knopfdruck am Lenkrad. Der Flügel wird dadurch um bis zu sechs Grad steiler oder flacher gestellt. Damit kann jeder auf einer langen Geraden mehr Topspeed rausholen", erläuterte der 26-Jährige. "Die Einheitselektronik der FIA regelt automatisch, dass man diese Hilfe nicht öfters einsetzt."

"Ähnlich ist es beim vieldiskutierten KER-System, das uns einmal pro Runde 6,6 Sekunden lang 82 PS mehr Power spendiert. Das soll ebenfalls beim Überholen helfen. KERS hat aber noch andere Auswirkungen, denn es limitiert durch sein Eigengewicht das Spiel mit dem Ballast. Mit den neuen Slicks ist der Grip ohnehin deutlich Richtung Vorderachse gewandert. Schwerere Piloten leiden noch mehr drunter, dass das Heck zu leicht wird."

"Deswegen sind einige schlank wie nie in Melbourne aufgetaucht. Jedenfalls zählt der Fahrer ab sofort wieder ein bisschen mehr - und das ist es doch, was wir alle wollen", meinte Klien, dessen Teamkollege Heidfeld nach eigenen Angaben bis zu 3,5 Kilogramm weniger auf die Waage bringt, als noch beim Saisonfinale 2008. Doch während Heidfeld am Sonntag erstmals 2009 ins Rennlenkrad greift, hat Klien sein Renndebüt in diesem Jahr schon hinter sich.

"Ich bin direkt aus Sebring vom 12-Stunden-Rennen gekommen, um gleich ein volles Programm zu haben", schilderte der Österreicher seinen Formel-1-Fahrplan. Demnach absolvierte Klien einige Demorunden in Kinglake, wo die Waldbrände ziemlich gewütet hatten - und kündigte abschließend noch eine besondere Formel-1-Aktion an: "Den Rettern zu Ehren soll die Fahrerparade am Sonntag übrigens auf Feuerwehrautos stattfinden."