• 26.03.2009 13:31

Vettel: "Unsere Position ist gut"

Sebastian Vettel in der FIA-Pressekonferenz über die Chancen von Red Bull Racing, einfacheres Überholen und den Wechsel innerhalb der Red-Bull-Familie

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Sebastian, für dich brachte das neue Jahr auch einen Teamwechsel mit sich. Wie blickst du auf die Saison voraus?"
Sebastian Vettel: "Ja, ein wenig ein neues Team. Ich freue mich auf die Saison. Das Auto sieht gut aus, aber wir müssen noch beweisen, dass es auf dem Kurs zu den Besten gehört. Alle sind derzeit in der gleichen Situation, keiner weiß, wo genau er steht. Wir konzentrieren uns aber nur auf uns selbst. Unsere Position ist gut, wir können uns darauf freuen."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel Melbourne, Albert Park Melbourne

Sebastian Vettel sieht sich und Red Bull in einer guten Lage

Frage: "Von Toro Rosso zu Red Bull, quasi in den anderen Teil der Familie. Wie war die Umstellung?"
Vettel: "Es ist ein anderes Team. Wir haben dieselben Eltern, das ist etwas Besonderes, aber dennoch ist es ein anderes Team. Und jedes Team hat seine eigene Art, eine eigene Philosophie. Das war auch so, als ich vom BMW Sauber F1 Team zu Toro Rosso kam. Dann muss man sich anpassen. Es gibt einige Dinge, die man mag, andere dagegen weniger. Wenn man etwas nicht mag, dann sagt man das eben."#w1#

"Ich hatte aber schon gegen Ende des Vorjahres viel Eingewöhnungszeit. Ich war quasi mit dem Montag nach dem Rennen in Brasilien bei Red Bull Racing. Ich habe alle Wintertests bestritten und hatte noch etwas mehr Zeit, weil Mark (Webber) im November seinen Unfall hatte. Das alles hat mir in gewisser Weise geholfen, damit man mich in der Fabrik kennt und ich das Auto und die Arbeitsweisen des Teams verstehe. Hoffentlich haben wir all unsere Tests genutzt, um uns auf die Saison vorzubereiten, denn weitere Tests wird es nicht mehr geben."

Keine grundlegenden Umstellungen

Frage: "Es gibt viele Regeländerungen für dieses Jahr, darunter KERS und Slicks. Was hat dich davon als Fahrer besonders betroffen?"
Vettel: "Wir werden am Sonntag sehen, wie das mit den breiten Frontflügeln klappen wird. Ansonsten waren die größten Änderungen sicher die Slickreifen und die beschnittene Aerodynamik. Das Fahren ist natürlich immer noch ähnlich zu vorher. Wenn man das Auto von außen sieht, dann ist man überrascht, dass es sich innen doch so ähnlich anfühlt. Viel hat sich da nicht verändert. Wenn man links lenkt, fährt das Auto auch nach links.

"Überall steht aber weniger Grip zur Verfügung, weniger Stabilität. Daran werden sich aber alle schnell gewöhnt haben. Bei den Slicks haben wir alle gleichviel Kenntnisse. Einige dieser Kenntnisse sind neuer, andere liegen weiter zurück, aber das sollte kein Problem darstellen. Bisher schien der Umgang mit den Reifen recht einfach zu sein."

Überholen wird schwierig bleiben

Frage: "Glaubst du, dass es durch die Regeländerungen zu mehr Überholmanövern kommen wird?"
Vettel: "Das weiß ich nicht, das ist schwierig vorherzusagen. Es ist erst mein zweites Formel-1-Jahr. Aber vor einem Jahr spielten einige Leute verrückt: Ohne Traktionskontrolle würde es mehr Dreher und mehr Überholmanöver geben. Es war zwar interessanter als in den Jahren zuvor. Wir haben dann gesehen, dass die Autos etwas mehr rutschen, aber Überholen war letztlich immer noch schwer. Man sollte auch wissen, dass es heute wegen des Abtriebs selbst in der Formel 3 schwierig ist, ein anderes Auto zu überholen."

"Wir haben schon ein paar Schritte gemacht, um das Überholen zu erleichtern, aber auf der Strecke müssen wir das noch beweisen. Bei den Wintertests geht das nicht, wenn man einem anderen Auto für eine halbe Runde folgt und versucht, ein Gefühl dafür zu bekommen. Im Rennen müssen wir das zeigen. Was man beim Testen aber spürt, ist, dass der Abtrieb nachlässt, wenn man einem Auto folgt. Einige Autos verlieren vorn Abtrieb, andere hinten. Das macht das Überholen schwierig. Wie schwierig? Das müssen wir in den nächsten Rennen beantworten."