Klien: "Es war ein normaler Rennunfall"

Christian Klien will an der Kollision mit Kimi Räikkönen nicht alleine schuld sein, was man bei McLaren-Mercedes naturgemäß ganz anders sieht...

(Motorsport-Total.com) - Gleich in der ersten Runde wollte sich Christian Klien nach einem durchschnittlichen Start in Malaysia an Kimi Räikkönen vorbeizwängen, doch der Red-Bull-Racing-Pilot ging dabei etwas zu optimistisch vor, berührte das linke Hinterrad des "Silberpfeils" - und verursachte damit bei beiden Autos einen folgenschweren Radaufhängungsbruch. Immerhin konnte er selbst noch weiterfahren, ehe er nach 26 Runden ganz aufgeben musste.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien verursachte heute eindeutig die Kollision mit Räikkönen

Wie es bei Kollisionen in der Formel 1 üblich ist, wollte niemand die Schuld bei sich selbst sehen: "Was soll ich machen? Es war nicht mein Fehler. Klien hat mich hinten erwischt, so dass meine Radaufhängung gebrochen ist. Ich bin schon sauer, aber ich kann es eh nicht mehr ändern", meinte Räikkönen achselzuckend, und sein Teamchef Ron Dennis fügte wütend an: "Klien wollte vor der Haarnadel ein dummes Bremsmanöver probieren und schoss Kimi von hinten ab. Gar keine Frage, es war ein selten dummer Fehler von Klien."#w1#

Doch der Österreicher empfand den Zusammenstoß natürlich anders: "Wir sind zu dritt in die vierte Kurve gefahren. Ich war ganz innen, war mit dem halben Auto schon über den Randsteinen und konnte nicht mehr weiter nach rechts, wodurch ich mit Räikkönen kollidiert bin", sagte er. "Ich habe die Situation noch nicht im Fernsehen gesehen, aber es war ein normaler Rennunfall, denke ich - natürlich unglücklich, dass es so früh im Rennen passiert ist."

Und weiter: "Ich habe versucht, ihn zu überholen, habe auch die Möglichkeit gesehen, ihm noch auszuweichen, als ich über die Randsteine gefahren bin, aber es war einfach nicht genug Platz. So etwas kann halt vorkommen", so Klien, der nach insgesamt drei Boxenstopps schlussendlich mit einem Hydraulikdefekt aufgeben musste.

"Ich habe die Möglichkeit gesehen, ihm auszuweichen, als ich über die Randsteine gefahren bin, aber es war einfach nicht genug Platz." Christian Klien

Dass er nach dem Crash an aussichtsloser Position liegend überhaupt noch einmal ins Rennen ging, hatte übrigens nichts mit der Hoffnung auf eine Ausfallsorgie zu tun, sondern lediglich mit dem Sammeln von Erfahrungswerten für die nächsten Rennen: "Sich dafür zu motivieren, ist bei dieser Hitze sehr schwierig, aber wir brauchen einfach die Testkilometer, weil wir sowieso zu wenig fahren", gab der 23-Jährige vor seiner Abreise zu Protokoll.