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Klien: "Dürfen uns keinen allzu großen Kopf machen"
Der Red Bull Racing-Pilot im Interview über das freie Training, das Kräfteverhältnis auf dem Reifensektor und die Fortschritte mit dem RB2
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Christian, welche Erkenntnisse kannst du von diesem Training heute auf dem Nürburgring ableiten? Seid ihr einen Schritt weiter gekommen?"
Christian Klien: "Beschissen (lacht)! Wir sind nur auf einem Reifensatz unterwegs gewesen, der 18. und 19. Platz ist nicht so berauschend. Die Strecke hier am Nürburgring hat speziell am Freitag sehr wenig Haftung und wird dann immer besser und besser. Wenn du am Ende mit einem neuen Reifensatz fährst, dann bist du um eine oder um anderthalb Sekunden schneller. Das haben wir nicht gemacht."

© xpb.cc
Klien ist mit dem Training nicht zufrieden, blickt aber optimistisch nach vorn
"Ich habe mich selbst mehr auf die Arbeit am Setup konzentriert. Ich habe das Auto vorwärts bringen wollen. Ich bin aber weiterhin mit dem Setup nicht zufrieden. Es hat doch sehr wenig Haftung auf der Strecke und das Auto hat sehr starkes Übersteuern. Es kann aber gut sein, dass es morgen mehr Haftung auf der Strecke gibt und das Problem dann weg ist. Da dürfen wir uns über Nacht keinen allzu großen Kopf machen."#w1#
Frage: "Hat euer Testfahrer euch einen Hinweis darauf geben können, dass ihr morgen doch schneller sein könnten?"
Klien: "Ja, ich denke, dass man anhand von seinen Zeiten sieht, dass wir besser bei der Musik sind als noch in Imola. Seine Zeiten auf neuen Reifen und mit wenig Sprit an Bord waren doch gut. Wir können doch etwas optimistischer sein als in den letzten Rennen.
Frage: "Was sagst du zur Bestzeit von Alexander Wurz?"
Klien: "Die war sehr gut. Die Williams sind hier sehr stark, das hat man auch beim Nico Rosberg gesehen. Auch seine Zeit war sehr gut, obwohl er nicht viele Runden gefahren ist. Ich denke schon, dass die Williams hier stark sind."
Frage: "Glaubst du, dass die Michelin- oder die Bridgestone-Reifen hier stärker sind? Was hast du hier im Training mitbekommen?"
Klien: "Ich denke, dass es ziemlich ausgeglichen ist. Man hat auch gesehen, dass der Michael auf dem Bridgestone-Reifen vorne ist. Ich denke, dass das Reifen-Duell im Moment ziemlich ausgeglichen ist."
Frage: "Kommt es deiner Meinung nach Morgen und am Renntag wieder zu einem Duell Fernando Alonso gegen Michael Schumacher?"
Klien: "Ich glaube, dass es noch zu früh ist, dies zu sagen. Ferrari wird sicherlich vorne mit dabei sein, aber ob sie um den Sieg ein Wörtchen mitreden können? Ich glaube eher nicht. Es ist schwierig, dies an Hand dem Training am Freitag abzuschätzen."
Frage: "Ihr macht natürlich bei der Entwicklung des Autos weiterhin Fortschritte, die anderen aber natürlich auch. Ist schon einmal der Gedanke aufgekommen, dass das Auto eine Missgeburt ist?"
Klien: "Nein, der Gedanke kam eigentlich nie auf. Sicherlich hinken wir mit unserem Testplan etwas hinterher, da wir am Anfang des Jahres einen Monat verloren haben. Aber missglückt ist das Auto mit Sicherheit nicht, wir haben einige Male gezeigt, dass das Auto schnell sein kann."
"Das Problem war einfach in vielen Rennen gewesen, dass viele Probleme aufgetreten sind. Wenn du kein problemloses Wochenende hast, dann passen auch die Ergebnisse nicht. Wir hoffen, dass wir jetzt auf dem Nürburgring endlich einmal ein problemloses Wochenende haben, auf dem wir die Geschwindigkeit unseres Autos sehen und auch mit beiden Autos im Ziel sein können."
Frage: "Dein Teamchef meinte, dass er sich erst in der zweiten Saisonhälfte einen entscheidenden Fortschritt erwartet. Warum dauert dies solange?"
Klien: "Weil wir im Moment dabei sind, ein paar wirklich gute Sachen zu entwickeln. Wir haben einen Teil davon jetzt letzte Woche in Silverstone ausprobiert, aber es dauert eine Weile, bis sie ans Auto kommen und rennreif sind, ohne Defekte zu haben."
Frage: "Könnt ihr dann wieder unter die ersten Zehn kommen?"
Klien: "Das Ziel zu Saisonbeginn war es gewesen, auf das Podium zu fahren und kontinuierlich unter die ersten Acht zu kommen. Aber in diesem Jahr sind die ganzen Autos näher zusammengerückt. Trotzdem sind wir nicht dort, wo wir eigentlich sein sollten. Ich denke, dass wir ein gutes Team sind, in dem es gute Leute gibt. Wir brauchen aber etwas Zeit, bis wir uns von dem Rückschlag im Winter erholt haben und wir dann wieder ein Team sind, das kontinuierlich unter die ersten Zehn fahren kann."

