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Klare Freitagsbestzeit für Wurz am Nürburgring
Alexander Wurz war im zweiten Freien Training überlegen Schnellster vor Alonso und Schumacher - Sutil überrascht als Zehnter beim Formel-1-Debüt
(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Europa in der Eifel ist normalerweise ein Garant für chaotische Wetterbedingungen, doch am ersten Trainingstag 2006 präsentierte sich die "Grüne Hölle" zunächst von ihrer Zuckerseite: Bei Sonnenschein, 22 Grad Luft- und 40 Grad Asphalttemperatur herrschte am Freitagnachmittag richtige Feststimmung am Nürburgring.

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Alexander Wurz fuhr heute mit neuen Reifen am Ende in seiner eigenen Liga
Passend zu dieser guten Stimmung - auch auf den Rängen fanden sich bereits zahlreiche begeisterungsfähige Fans ein - fackelte Alexander Wurz (27 Runden) ein regelrechtes Zeitenfeuerwerk ab: Der Williams-Cosworth-Pilot zückte am Ende des zweiten Freien Trainings als einer der wenigen Favoriten einen neuen Reifensatz, verpasste seine Bestzeit von heute Morgen um mehr als eine halbe Sekunde, sicherte sich aber in 1:32.675 Minuten den ersten Platz der Nachmittagswertung.#w1#
Alonso und Schumacher wieder fast gleich schnell
0,904 Sekunden hinter Wurz setzte sich das Gigantenduell von Imola fort, denn Fernando Alonso (Renault/14 Runden) und Michael Schumacher (Ferrari/+ 0,944/14 Runden) waren auf vergleichbaren Programmen unterwegs und lieferten schon wieder den Vorspann für einen neuerlichen Zweikampf im Rennen am Sonntag. Speziell aus Sicht von Schumacher war es übrigens ein gelungener Freitag, denn der Lokalmatador fuhr kurz vor Schluss sogar noch Bestzeit im letzten Sektor.
Robert Doornbos (Red-Bull-Ferrari/+ 1,124/25 Runden) wurde mit einer überraschend starken Performance Vierter, gefolgt von Anthony Davidson (Honda/+ 1,195/29 Runden) und Ralf Schumacher (Toyota/+ 1,208/19 Runden), der unmittelbar nach seiner schnellsten Runde zu einem Kurzausflug ins Kiesbett abbog. Hinter ihm klassierten sich Jenson Button (Honda/+ 1,245/12 Runden), Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 1,316/30 Runden) und Giancarlo Fisichella (Renault/+ 1,355/19 Runden).
Die Sensation des Tages war aus deutscher Sicht jedoch Formel-1-Neuling Adrian Sutil, der als Freitagsfahrer für MF1-Toyota einen Superjob machte, sich keine Schnitzer leistete und als Zehnter seine beiden Teamkollegen hinter sich ließ. Dem Formel-3-Piloten fehlten am Ende 1,504 Sekunden auf die Bestzeit, aber nur etwa eine halbe Sekunde auf die absolute Weltspitze - und zu Beginn der Session lag er sogar kurzzeitig in Führung.
Rosberg diesmal mit 19 Runden am Freitag

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Adrian Sutil (hier vor Takuma Sato) lieferte eine tadellose Vorstellung ab Zoom
Nico Rosberg (Williams-Cosworth/+ 1,540) musste wieder einmal mit 19 Runden Vorlieb nehmen, um seinen Motor zu schonen, setzte dafür aber gleich einmal eine Zwischenbestzeit, als er nach 13 Minuten zum ersten Mal auf die Strecke gehen durfte. Schlussendlich wurde es für den Nürburgring-Fan der elfte Platz. Christijan Albers (MF1-Toyota/+ 1,797/23 Runden) landete direkt hinter ihm, gefolgt von Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/+ 1,861/13 Runden), der genau wie Teamkollege Juan-Pablo Montoya (17./+ 2,293/14 Runden) die silbernen Karten noch nicht aufdeckte.
Zurückhaltend präsentierten sich die beiden Brasilianer Felipe Massa (14./Ferrari/+ 1,871/18 Runden) und Rubens Barrichello (15./Honda/+ 1,956/11 Runden), aber auch sämtliche Stammpiloten der Red-Bull-Fraktion: Abgesehen von Freitagstester Doornbos vermochte die österreichische Flotte wieder nicht zu überzeugen - Christian Klien (18./Red-Bull-Ferrari/+ 2,391/19 Runden) schlug sich trotz eines schweren Verbremsers in der ersten Kurve noch am besten.
Schwieriger Auftakt für das BMW Sauber F1 Team
Einen sehr schwierigen Auftakt in der Heimat von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen erlebte indes das BMW Sauber F1 Team, welches weder mit Kubica, noch mit Nick Heidfeld (20./+ 2,633/12 Runden) und Jacques Villeneuve (24./+ 3,013/12 Runden) in Schwung kam. Mut machen kann sich "Quick Nick" beim Heimspiel allerdings damit, dass zwischen ihm und dem zweiten Platz trotzdem nur etwas mehr als anderthalb Sekunden lagen.
Und wie erging es Grand-Prix-Debütant Franck Montagny an seinem ersten Tag im Super-Aguri-Honda? Der Franzose blieb nach einem Ausritt am Vormittag diesmal fehlerfrei, spulte weitere Kilometer mit dem bockigen SA05 zurück und kam bis auf 0,410 Sekunden an Takuma Sato (26./25 Runden) heran. Insgesamt spulte Montagny am Nachmittag 16 Runden ab, nach denen er 3,990 Sekunden Rückstand hatte.
Was die Zeiten für den Rest des Wochenendes zu bedeuten haben, ist noch nicht hundertprozentig klar, fest steht aber, dass Bridgestone heute zumindest bei den unerwartet warmen Bedingungen am Nachmittag leicht im Vorteil zu sein schien, was den Reifenkrieg gegen Michelin angeht. Ansonsten hinterließen Renault und Ferrari den stärksten Eindruck, wobei die Wurz-Bestzeit andeutet, dass auch bei Williams-Cosworth Potenzial vorhanden sein könnte.

