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Kleinkrieg zwischen Ecclestone und di Montezemolo
Die Fronten verhärten sich offenbar überall: Nun streiten auch Formel-1-Chef Ecclestone und Ferrari-Präsident di Montezemolo
(Motorsport-Total.com) - Politik, Intrigen, Sticheleien ? das sind die Schlagworte, die die Formel 1 im Moment am besten beschreiben. Seit ein paar Tagen liegen nun auch Bernie Ecclestone und Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo im Clinch. Gegenstand der Streits ist das Bestreben der Automobilhersteller, mehr Geld zu lukrieren.

© Imago
Luca di Montezemolo (Bild) und Bernie Ecclestone liegen im Clinch
Die 'GPWC', also jene Vereinigung der wichtigsten Formel-1-Werke, die spätestens 2008 eine eigene Rennserie ins Leben rufen will, falls Ecclestone seine Einnahmen nicht in noch größerem Ausmaß an die Teams weiterleitet, ist mit den Änderungen der Regeln nicht einverstanden und bewegt sich damit wieder weiter von einem Verbleib bei der Formel 1 in ihrer derzeitigen Form weg. Außerdem haben BMW und Mercedes den so umstrittenen Brief an die FIA ausdrücklich unterstützt.
Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, der in der 'GPWC' zu den Entscheidungsträgern gehört, hat nun einmal mehr gegen Bernie Ecclestone gestichelt: "Er hat gewaltig viel Geld gemacht und wurde dadurch einer der reichsten Menschen in Großbritannien, aber er will zu viel für sich selbst", so der Italiener zur 'Sunday Times'. Bekanntlich behält Ecclestone rund die Hälfte der TV-Einnahmen für sich selbst, nur der Rest wird unter den Teams aufgeteilt.
Di Montezemolo stößt sich aber auch daran, dass die Formel-1-Holding 'SLEC' zu 75 Prozent den Gläubigerbanken der Kirch-Gruppe gehört, wohingegen die 'GPWC', die unmittelbar involviert ist, nicht daran beteiligt ist: "Die Autohersteller sind nicht bereit, diese Banken zu finanzieren. Sie würden das Geld lieber selbst bekommen." Und er schickte eine Drohung hinterher: "Ohne uns gehören den Banken nach 2008 100 Prozent von nichts."
Indes konterte Ecclestone selbst dem 'Guardian' gegenüber auf di Montezemolos Vorwurf, er sei beim Verkauf der 'SLEC'-Anteile vor ein paar Jahren zu geizig und kurzsichtig gewesen: "Es war geschäftlich richtig, das Maximum aus diesen Anteilen herauszuholen. Wer hätte damals vorhersehen können, was mit EM.TV geschehen ist? Wenn Luca so clever ist, warum hat er dann die Probleme bei Fiat noch nicht gelöst?"
Weiters deutete der 70-jährige Brite an, er werde die Automobilhersteller "nach Strich und Faden verklagen", falls sie sich frühzeitig aus der Formel 1 zurückziehen und somit das Concorde Agreement brechen sollten. Gleichzeitig stellte er aber einen Kompromiss in Aussicht: Falls sich die Teams verpflichten, bis 2015 in der Formel 1 zu bleiben, würde er die restlichen 'SLEC'-Anteile zurückkaufen und eine neue Einnahmenverteilung in Betracht ziehen.

