• 28.04.2010 09:43

  • von Markus Miksch

Key will Sauber wieder in die Erfolgsspur bringen

James Key erwartet als neuer Technischer Direktor des BMW Sauber F1 Team viel Arbeit - Die Verbesserung der Zuverlässigkeit des C29 hat oberste Priorität

(Motorsport-Total.com) - Alles andere als optimal verliefen die bisherigen vier Saisonrennen für das BMW Sauber F1 Team. Aufgrund massiver Probleme bei der Zuverlässigkeit konnten die Schweizer bisher keinen einzigen Punkt einfahren. So schlecht verlief der Start in eine Saison zuletzt 1996. Nun aber übernahm James Key als Technischer Direktor das Zepter von Willy Rampf. Beim Grand Prix in China war er erstmals vor Ort und konnte sich ein Bild von der aktuellen Situation machen. Sein Fazit: Es ist alles nicht so schlimm, wie es den Anschein macht, aber es wartet viel Arbeit.

Titel-Bild zur News: James Key (Technischer Direktor)

James Key will mit Sauber den Anschluss an das vordere Mittelfeld schaffen

Key weiß, dass nun auf ihn und dem Team enormer Druck lastet. Er beschäftigt sich aber nicht mit der Vergangenheit und konzentriert sich bereits voll darauf, das Auto weiterzuentwickeln. In Barcelona wird es für den C29 bereits erste Updates geben. Das große Augenmerk liegt nun darauf, den Boliden zuverlässiger zu machen. "Natürlich hat die Zuverlässigkeit oberste Priorität und das Team arbeitet bereits daran. Es lief alles etwas unglücklich, denn bei den Wintertests gab es keinen Hinweis auf Probleme bei der Zuverlässigkeit", meint Key gegenüber 'Autosport'. Er ist überzeugt, wenn man dieses Problem in den Griff bekommt, wird es auch bald wieder Punkte geben.#w1#

Prinzipiell hat er vom C29 aber einen guten Eindruck. "Ich glaube nicht, dass derzeit irgendetwas total schief läuft. Es ist ein sehr gelungenes Auto", urteilt der neue Technische Direktor. "Es gibt einige sehr durchdachte Details an der Aufhängung. Einiges unterscheidet sich aber von dem, was ich gewohnt bin. Daran muss die Entwicklung angepasst werden." Mit Details hält sich Key aber zurück.

"Die Geschwindigkeit auf den Geraden muss besser werden. Es gibt auch noch einige andere Dinge, die in die richtige Bahn gelenkt werden müssen. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es gibt einige Teile, die die Aerodynamik so beeinflussen würden, wie ich mir das vorstelle", erklärt der Brite. Darin muss aber noch einige Entwicklungsarbeit gesteckt werden, weil "es keine Teile sind, die man am Auto befestigt und am nächsten Tag funktioniert alles".

Force India als Ansporn

Seine Entscheidung, Force India zu verlassen als sich die ersten Erfolge einstellten, bereut er nicht, obwohl bei dem Schweizer Team nach dem BMW-Ausstieg lange Zeit Ungewissheit herrschte. "Es liegt einiges an Arbeit vor uns, damit das Team zusammenwächst. Einige Abteilungen waren vorher wesentlich größer und nun sind dort nur noch ein oder zwei Mitarbeiter übrig." Key will nun die Kräfte innerhalb der Fabrik in Hinwil bündeln. In den nächsten 14 Tagen soll ein Plan ausgearbeitet werden, wie die Entwicklung in diesem Jahr und für das nächstjährige Auto weitergehen soll.

Die Erfolge von Force India spornen ihn zusätzlich an und machen ihn stolz, weil "ich habe sehr lange für dieses Team gearbeitet". Eines seiner Ziele ist es nun, seinen Ex-Rennstall auf der Strecke zu schlagen. "Derzeit gibt es ein Mittelfeld, das von Renault und Force India angeführt wird. Es gibt keinen Grund, wieso wir den Rückstand nicht aufholen sollten. Es wird vielleicht einige Zeit dauern, aber wir können das schaffen. Und dann nehmen wir die vier Top-Teams in Angriff."