• 23.08.2009 11:20

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

KERS für Brawn "keine Option"

Bei einigen setzt in Sachen KERS nach dem Sieg von Lewis Hamilton in Ungarn ein Umdenken ein, Ross Brawn bleibt aber bei seinem Nein

(Motorsport-Total.com) - Derzeit fahren nur Ferrari und McLaren-Mercedes mit dem Energierückgewinnungssystem KERS, doch seit Lewis Hamiltons historischen ersten Hybridsieg beim Grand Prix von Ungarn denken nun auch anderen Teams an KERS-Einsätze. Red Bull zieht das System noch für diese Saison in Betracht, ein weiterer Nicht-FOTA-Rennstall hat sein Veto gegen ein KERS-Verbot für 2010 eingelegt.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn kann und will seine Autos nicht mehr auf KERS umrüsten

Ross Brawn lässt sich dadurch jedoch nicht von seinem Kurs abbringen: "Für uns ist KERS keine Option", stellt der Teamchef von Jenson Button und Rubens Barrichello klar, obwohl ihm durchaus bewusst ist, dass sich die Technologie positiv auswirken kann: "Wenn KERS richtig funktioniert, bringt es drei oder vier Zehntel pro Runde. Wenn Red Bull es wirklich machen sollte, ist es entweder ein positiver Schritt oder eine totale Katastrophe."#w1#

Brawn erklärt: "Mercedes und McLaren haben uns ihr System freundlicherweise angeboten, aber dadurch, dass wir den Motor so spät installieren mussten, hatten wir ein sehr schweres Auto, denn wir mussten das Chassis, das Getriebe und die Kühlung an den Motor anpassen. Da fehlt der Spielraum für KERS. Das Mercedes-System ist wahrscheinlich von allen am leichtesten, aber wir haben dennoch nicht genug Ballast, um mit KERS unter der Mindestgewichtsgrenze zu bleiben."

Indes betont der Brite neuerlich, dass sein Team trotz eines fehlenden Hauptsponsors keine Geldprobleme hat. Auch die Weiterentwicklung für 2010 kann sorgenfrei vorangetrieben werden: "Unsere Ressourcen sind nicht eingeschränkt", unterstreicht Brawn. "Alles, was wir entwickeln wollten, ist am Auto. Nur für KERS hatten wir keine Kapazitäten mehr. Aber die Finanzen waren sicher keine Einschränkung für uns."