• 25.12.2001 12:53

  • von Fabian Hust

Kauft Flavio Briatore das Prost-Team?

Renault-Teammanager Briatore soll Gerüchten zufolge derzeit wieder mit Prost über einen Kauf des Prost-Rennstalls verhandeln

(Motorsport-Total.com) - Schon im Sommer 2000, am Rande des Ungarn-Grand-Prixs, hatten sich Benetton-Teammanager Flavio Briatore und Prost-Teamchef Alain Prost zu Gesprächen getroffen. Damals überlegte sich der Franzose, sein schwächelndes Team zu verkaufen und der clevere Briatore hatte Interesse angemeldet. Der Italiener hatte das Team, damals noch unter dem Namen Ligier bekannt, im Jahr 1994 erworben. Drei Jahre später verkaufte er Ligier an Prost.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore und Christian Contzen

Flavio Briatore: Kauft er sich bei Prost ein?

Doch der Rückkauf des Teams platzte, es kam zwischen Flavio Briatore und Alain Prost zu keiner Einigung. Der Preis, den der "Professor" verlangte, war Briatore zu hoch. Rund ein Jahr später platzte ein weiterer Kaufversuch. Damals wollte Anteilseigner Pedro Diniz die restlichen Anteile des Teams für einen symbolischen Dollar aufkaufen und hätte damit auch die Schulden beglichen. Doch Prost sagte zum zweiten Mal "Non" und riskierte damit den Konkurs seines Teams ? was mit dem Sanierungsverfahren nun offiziell ist.

Doch nun sollen Gerüchten zufolge die Verhandlungen zwischen Prost und Briatore wieder aufgenommen worden sein. Zu seiner Zeit als Ligier-Teambesitzer war Briatore bereits Teammanager von Benetton, es wäre theoretisch also denkbar, dass Briatore erneut diese Doppelrolle einnimmt. Allerdings darf man davon ausgehen, dass Renault Briatore nur dann die Rolle des Teammanagers anvertrauen wird, wenn sich dieser voll auf seine Arbeit konzentriert. Sollte der Rückkauf also tatsächlich zustande kommen, müsste Briatore entweder auf einen höheren Posten bei Prost verzichten oder seinen Platz bei Renault räumen.

Flavio Briatore würde den Rückkauf des Teams natürlich aus für ihn logischen Gründen tätigen. Der clevere Manager würde diesen Schachzug auch nicht zum ersten Mal tätigen. 1994 kaufte er das Ligier-Team, das er später an Prost verkaufte, 1996 kaufte sich der Italiener bei Minardi ein um die Anteile später ebenfalls wieder zu verkaufen. Zum einen erhofft sich Briatore durch den verhältnismäßig billigen Kauf einen späteren gewinnbringenden Verkauf. Des Weiteren hätte Briatore bei Abstimmungen innerhalb der Formel 1 dann eine Stimme mehr.