Alain Prost plant Umzug nach England
Sollte Prost Grand Prix gerettet werden, so steht dem Team mit großer Wahrscheinlichkeit ein Umzug nach England bevor
(Motorsport-Total.com) - Der Großteil der Teams hat seinen Hauptsitz in England. Das einzige Team, das in den letzten Jahren bewiesen hat, dass man auch außerhalb Großbritanniens erfolgreich ein Formel-1-Team führen kann, ist Ferrari. Aber auch hier hat man einiges tun müssen, damit man zum besten Formel-1-Team wird. Die meisten Top-Positionen sind im Team mittlerweile von Engländern besetzt, der Anteil der Ausländer im italienischen Team ist rapide angestiegen. Auch Sauber hat in diesem Jahr bewiesen, dass es auch außerhalb von England gut möglich ist, ein Formel-1-Team erfolgreich zu betreiben.

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Frankreich war und ist für Prost Grand Prix ein schwieriges Pflaster
Doch die Schweiz und Italien sind trotz einiger Einschränkungen wie zum Beispiel limitierte oder gar keine Testmöglichkeiten bei weitem kein so schlechter Standort für ein Formel-1-Team wie Frankreich. "Wenn ich einen Fehler gemacht habe, dann war es jener, dass ich mein Team in Frankreich auf die Beine gestellt habe", so Alain Prost, der auch an Weihnachten um das Überleben seines Rennstalls kämpfen muss.
Die Unterstützung aus den eigenen Reihen scheint in Frankreich komplett zu fehlen. Peugeot und Gauloises verließen das Team und die Regierung schockte den Teamchef, als sie noch vor nicht allzu langer Zeit ein Gesetz verabschiedete, das Überstunden in Betrieben stark beschneidet. Für Prost bedeutete dies, dass man mehr Personal einstellen musste, was man aber nicht in dem notwendigen Umfang tun konnte. Während in den anderen Teams die Angestellten Überstunden schoben, hatte bei Prost das Licht vorzeitig auszugehen.
Alain Prost hat nun zugegeben, dass er mit seinem Team nach England umziehen wollte, doch der riesige Schuldenberg verhinderte den Ortswechsel. Schon jetzt nutzt Prost die Dienste der in Surrey angesiedelten Firma B3 Technologies um den Ex-Formel-1-Designer John Barnard. Ein Umzug in die Nähe wäre also der logische Schritt. Scheinbar bleibt Prost nichts anderes übrig als nach England zu ziehen, will man konkurrenzfähig arbeiten können.
Prost hatte gehofft, dass er mit seiner in Guyancourt in der Nähe von Paris angesiedelten Teambasis einen französischen Automobilhersteller anziehen könnte. Mit Peugeot gelang das auch, bis sich die Franzosen wegen Erfolglosigkeit zurückzogen. Und Renault beschreitet mit dem Comeback als Werksteam einen ganz anderen Weg. Sollte das Team doch noch einen Retter finden, so werden die rund 200 Angestellten wohl ihre Koffer packen müssen. Weil sich Frankreich als nicht motorsportfreundlich erwiesen hat.

