GP Katar
Katar-Samstag in der Analyse: Max Verstappen verliert die Pole!
Liveticker zum Nachlesen: +++ Verstappen nach Qualifying bestraft +++ Platztausch im Sprint war Norris' Entscheidung +++ Mercedes jetzt wieder "voll dabei"? +++
Verstappen verliert die Pole!
Breaking News: Max Verstappen hat die Katar-Pole verloren, er muss für die Aktion mit George Russell eine Position nach hinten. Das reicht, damit der Niederländer in der Startaufstellung hinter den Briten rutscht.
Feierabend
Und mit dieser Entscheidung drehen wir unseren heutigen Ticker dann auch zu, denn in Katar ist es inzwischen bereits nach 01:00 Uhr in der Nacht. Für euch geht es aber trotzdem noch etwas weiter.
Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll erwarten euch um Mitternacht live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de zu ihrer großen Videoanalyse mit den folgenden Themen:
-Zusammenfassung Qualifying
-Verstappen-Strafe
-Nico Hülkenberg
-Zusammenfassung Sprint
-Platztausch & Reaktionen
-Lewis Hamilton
-Sergio Perez
-Fragen der Kanalmitglieder
Hier melden wir uns morgen mit einer neuen Tickerausgabe zurück, Rennstart in Katar ist dann um 17:00 Uhr MEZ. Schlaft später gut und bis dann!
Begründung
Im Urteil heißt es, dass Verstappen in der Tat unnötig langsam gefahren sei. Ungewöhnlich sei allerdings, dass Russell nicht auf einer schnellen Runde gewesen sei. Daher gebe es nur einen Strafplatz statt wie sonst drei.
Hier die Begründung im Wortlaut:
"Car 1 was on a different preparation strategy to that of Car 63. Car 1 was well outside of the delta and the driver of Car 1 explained he had let Cars 4 and 14 past. The driver of Car 63 claimed that he had adhered to the delta and did not expect Car 1 to be on the racing line. He stated that if a car was going slow in a high speed corner, it should not be on the racing line."
"The Stewards regard this case as a complicated one in that clearly Car 1 did not comply with the Race Director’s Event Notes and clearly was driving, in our determination, unnecessarily slowly considering the circumstances."
"It was obvious the driver of Car 1 was attempting to cool his tyres. He also could see Car 63 approaching as he looked in his mirror multiple times whilst on the small straight between Turns 11 and 12."
"Unusually, this incident occurred when neither car was on a push lap. Had Car 63 been on a push lap, the penalty would have most likely been the usual 3 grid position penalty, however in mitigation of penalty, it was obvious that the driver of Car 63 had clear visibility of Car 1 and that neither car was on a push lap."
Die komplette Pole-Runde ...
... von Max Verstappen gibt es hier noch einmal im Video. Übrigens seine erste Poleposition seit dem Spielberg-Rennen im Juni vor fünf Monaten!
Pirelli rechnet mit einem Stopp
Eine kleine Vorschau schon einmal auf die Strategie morgen. Nachdem man bereits gestern von einem Einstopprennen ausging, erklärt Mario Isola, dass sich diese Vermutung heute noch einmal bestätigt habe.
"Es stimmt, dass einige Autos im Sprint an die Grenzen des Reifenverschleißes kamen. Aber das führte nicht zu einem signifikanten Leistungsabfall", berichtet der Italiener.
"Außerdem macht die Streckencharakteristik ohne wirklich starke Bremspunkte das Überholen ziemlich kompliziert, vor allem wenn die Autos in einen DRS-Zug geraten", ergänzt er.
Daher sei es am wahrscheinlichsten, dass die meisten Fahrer versuchen werden, mit der Strategie Medium-Hard durchzufahren. Ein Zweistopper sei aber zumindest auch nicht ausgeschlossen.
Gasly: Im letzten Q2-Run verzockt?
Der Franzose verpasste Q3 als Elfter nur hauchdünn und erklärt: "Ich werde nicht ins Detail gehen, warum ich mich geärgert habe. Während des Qualifyings haben wir versucht, ein wenig mit der Reifenvorbereitung, dem Druck, der Temperatur und so weiter zu spielen.
Beim letzten Run habe er dann noch einmal einen anderen Weg probiert, und das sei in die falsche Richtung gegangen. "Ich habe einfach den ganzen Grip verloren. Das war der schlechteste Grip, den ich je hatte, die ganze Qualifikation über", so Gasly.
Er sei daher "etwas enttäuscht", denn Q3 wäre seiner Meinung nach drin gewesen. Letztendlich habe man aber einfach keinen guten Job gemacht. "Beim nächsten Mal müssen wir es einfach besser machen", betont der Alpine-Pilot, der trotzdem noch auf Punkte hofft.
Teamkollege Esteban Ocon wurde derweil Letzter. "Wir haben an diesem Wochenende einfach keine Performance", zuckt er die Schultern.
Hamilton: Habe keine Selbstzweifel
Obwohl seine Aussagen an diesem Wochenende teilweise danach klingen, betont der Rekordweltmeister, dass er keine Selbstzweifel habe. "Ich weiß, dass ich es noch drauf habe", betont er.
Lediglich das Auto funktioniere nicht so, wie er sich das vorstelle. "Ich weiß definitiv, dass ich es noch drauf habe. Das ist für mich keine Frage", stellt der Brite noch einmal klar.
Doch seine Probleme könne man so schnell trotzdem nicht beheben. Er freue sich daher jetzt einfach darauf, dass die Saison vorbei sei. Denn 2025 wartet bei Ferrari ein Neustart auf ihn.
Sainz: Sieht in der WM schlecht aus
30 Punkte liegt Ferrari hinter McLaren und im Qualifying landeten Norris und Piastri vorhin wieder vor Leclerc und Sainz. Auch der Spanier weiß daher, dass es in der WM jetzt extrem schwierig werden wird.
Denn Sainz erinnert daran, dass man eigentlich Punkte aufholen muss, um in Abu Dhabi nächste Woche noch eine Chance zu haben. Und das sei schwierig, weil McLaren an diesem Wochenende bislang schneller gewesen sei.
"Es müsste eine sehr, sehr große Veränderung bei der Pace sein, denn von ein paar Zehnteln Rückstand zu ein paar Zehnteln Vorsprung, um sie überholen zu können, muss es einen großen Leistungssprung geben", so Sainz.
Und zumindest heute im Qualifying blieb dieser aus. "Wir haben einige Dinge ausprobiert. Sowohl beim Set-up als auch bei der Reifenvorbereitung. Es schien nur nichts an unseren grundlegenden Problemen zu ändern", berichtet der Spanier.
"Aber auch morgen kann noch alles passieren", hofft er. Und im Hinblick auf die WM muss es das auch.
Sauber: Beste Chance auf einen Punkt?
Holt Sauber in diesem Jahr doch noch wenigstens einen Zähler? "Realistisch betrachtet können wir morgen vielleicht einen Punkt erkämpfen, wenn wir als Team arbeiten können", so Valtteri Bottas nach P13.
"Es war eine ziemlich seltsame Qualifikation", berichtet er allerdings auch, denn die Balance sei nicht konstant gewesen. "Jeder Run war anders", so der Finne, der betont, dass das gestern noch nicht der Fall gewesen sei.
"Wir haben nur kleine Änderungen vorgenommen. Ich weiß nicht, was da los war", grübelt er. Das Vegas-Upgrade habe aber auf jeden Fall geholfen, konkurrenzfähiger zu sein, denn Teamkollege Zhou wurde sogar Zwölfter.
"Selbst ein Punkt wäre toll. Wenigstens gibt es jetzt eine klare Karotte, die ich zu bekommen versuche", so der Finne. Denn größere Ziele hat Sauber in diesem Jahr nicht mehr.
Und auch Teamkollege Zhou erklärt: "Ich würde nicht sagen, dass wir auf jeden Fall punkten werden. Aber ich denke, wir haben eine gute Chance, und es ist definitiv die größte Chance, die wir in dieser Saison hatten."
Williams: Waren heute nicht schnell genug
Schlechter als für Aston Martin lief es für Williams, denn hier verlor man beide Autos bereits in Q1. "Wir waren heute einfach nicht schnell genug, und damit hatten wir schon das ganze Wochenende zu kämpfen", berichtet Alexander Albon.
"Teams wie Alpine und Sauber haben Upgrades gebracht, so dass wir ein wenig zurückgeblieben sind. Wir haben zwischen dem Sprintrennen und dem Qualifying einige gute Änderungen vorgenommen, aber es war nicht genug", so Albon nach P16.
Teamkollege Franco Colapinto wurde sogar 19. und Vorletzter und erklärt: "Es fühlte sich heute nicht sehr angenehm an zu fahren, und wir hatten im Qualifying Probleme mit der Balance, was es für uns sehr schwierig machte."
"Wir haben nach dem Sprintrennen auch einige Änderungen vorgenommen, aber vielleicht war das nicht ganz die richtige Richtung. Es ist schade, denn die Abstände waren sehr eng, aber unsere Longrun-Pace war gestern stark", so der Argentinier.
Zumindest eine kleine Hoffnung für das Rennen.
Alonso: Endlich ein positives Ergebnis
P8 heute für den Spanier, was für diesen "total unerwartet" kam. "Wir haben in den letzten vier oder fünf Monaten mit Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt", erinnert er und erklärt, dass es teilweise sogar schwer gewesen sei, den Sprung aus Q1 zu schaffen.
"Dieses Wochenende scheinen wir etwas wettbewerbsfähiger zu sein", zeigt er sich zufrieden und erklärt: "Wir haben nach dem Sprintrennen einige Set-up-Änderungen vorgenommen, und ich denke, das Auto war jetzt besser."
Zudem habe der weiche Reifen im Qualifying geholfen, nachdem man im Sprint-Qualifying gestern noch den Medium in SQ1 und SQ2 verwenden musste. Teamkollege Lance Stroll schied als 15. trotzdem wieder in Q2 aus.
"In meiner letzten Q2-Runde hatte ich in Kurve 1 einen großen Schnapper und verlor etwa eine halbe Sekunde. Ich glaube nicht, dass die Reifen zu Beginn der Runde im richtigen Fenster waren, denn der Grip war einfach nicht da für mich", erklärt er.
So wurde er dann Letzter in Q2.
Hülkenberg: "Batterie fühlte sich tot an"
Der Deutsche scheiterte vorhin überraschend bereits in Q1. Dafür gibt es allerdings eine Erklärung. "In den schnellen Runden fühlte sich [das Batteriesystem] ein bisschen tot an", berichtet er.
"Vor allem bei der letzten fliegenden Runde habe ich keine Energie zugeführt bekommen. Und wenn du 6 oder 7 g anliegen hast und die Batterie nicht zugeschaltet wird, dann kostet dich das ziemlich was bei der Rundenzeit", so der Deutsche.
Seine kompletten Aussagen findet ihr hier!
Geldstrafe für Ferrari
Wie bereits vermutet gibt es für die unsichere Freigabe von Carlos Sainz nur eine Geldstrafe. 5.000 Euro muss Ferrari zahlen. Hier das Urteil im Wortlaut:
"The representative of Car 55 admitted that the Number 1 mechanic responsible for releasing Car 55, signalled the car to be released prior to the driver being ready. This resulted in a small delay which in turn resulted in the car being released into the path of Car 44, requiring the driver of Car 44 to take avoiding action."
"This is a breach of Article 34.14 and consistent with similar cases this year, the penalty above is imposed."
Piastri: Gut, aber "nicht schnell genug"
Und noch ein Pilot, der heute hinter seinem Teamkollegen landete. Oscar Piastri fehlten allerdings nur 0,057 Sekunden auf Lando Norris und er berichtet: "Es fühlte sich ganz gut an, nur nicht schnell genug."
"Ich war mit der Runde, die ich gefahren bin, zufrieden. Ich glaube nicht, dass viel mehr drin war. Ich war einfach nicht schnell genug, um um die Pole zu kämpfen", so Piastri, der aber "persönlich ziemlich zufrieden" ist.
Im Hinblick auf das Rennen erklärt er: "Ich denke, die Strecke hier ist ziemlich einzigartig. Was auch immer dein Qualifying-Tempo ist, ist so ziemlich auch dein Renntempo. Das ist die Natur der Strecke."
Er erwarte daher, dass Russell und Verstappen auch morgen "schnell" sein werden.
Perez: Geht in die richtige Richtung
Auch der Mexikaner war wieder einmal klar langsamer als sein Teamkollege - schaffte es aber immerhin in Q3. Er berichtet nach P9: "Ich denke, dass wir mit den Tests, die ich heute Morgen [im Sprint] durchgeführt habe, einige gute Fortschritte gemacht haben."
"Ich denke, wir haben eine gute Richtung gefunden. Leider bin ich beim Set-up nicht so aggressiv vorgegangen wie Max. Aber ich denke, es war auf jeden Fall ein guter Fortschritt", so Perez.
Nimmt man die Qualifikationen für Sprint und Hauptrennen zusammen, dann steht es aus Sicht von Perez in diesem Jahr jetzt übrigens 1:28 im Duell gegen Verstappen. Lediglich in Baku hatte er ein einziges Mal die Nase vorne.
Hamilton weiterhin ratlos
Schon gestern konnte sich der Rekordweltmeister sein schlechtes Abschneiden nicht erklären. Das ist auch heute nach P6 nicht anders. "Ich kann nicht erklären, warum ich eine halbe Sekunde hinter meinem Teamkollegen bin", so Hamilton.
"Das habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt. Was ich sagen kann, ist, dass sich das Auto für mich eigentlich gut angefühlt hat. Ich kann sonst nicht wirklich was sagen. Ich habe absolut alles gegeben, und die Runden waren ziemlich gut", wundert er sich.
Trotzdem fuhr er nur eine 1:21.0, Teamkollege Russell eine 1:20.5. Im internen Qualifyingduell bei Mercedes steht es jetzt 18:5 für Russell, dazu konnte dieser auch fünf der sechs Duelle im Sprint-Qualifying für sich entscheiden.
Rechnet man übrigens auch die Qualifyingsduelle im Sprint dazu, dann war Russell seit Austin jetzt zuletzt achtmal in Folge in einer Qualifikation schneller als Hamilton.
Verstappen: Nicht mit der Pole gerechnet
Unabhängig von der Russell-Situation erklärt der Weltmeister, dass er die Pole heute "nicht erwartet" habe. Das Auto habe sich einfach besser angefühlt und dadurch habe er auch "härter pushen" können.
"Wir haben einiges am Auto verändert, aber ich hätte nie gedacht, dass es einen solchen Leistungssprung geben würde", betont der Niederländer, der nun hofft, dass das auch im Rennen so sein wird.
Teamchef Christian Horner verrät derweil bei Sky: "Wir haben so ziemlich alles ausprobiert, was man ändern kann, und das haben wir auch getan." Man sei plötzlich auch in den Kurven schnell gewesen, die gestern noch Probleme gemacht hätten.
Im Hinblick auf das Rennen ergänzt Verstappen: "Man konnte im Sprint sehen, dass Mercedes, McLaren und Ferrari alle schnell waren. Jetzt sieht es so aus, als wären wir dabei, und ich hoffe, das gilt auch für morgen."